Biden und Papst bekunden Beileid 50 Verdächtige nach Attentat in Istanbul verhaftet
15.11.2022, 14:35 Uhr
Sechs Menschen kamen bei dem Bombenanschlag ums Leben.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Nach dem Anschlag in Istanbul kommt es zu weiteren Festnahmen: Schon 50 Menschen befinden sich mittlerweile in Polizeigewahrsam. Beim G20-Gipfel spricht US-Präsident Biden seinem Amtskollegen Erdogan sein Beileid aus. Papst Franziskus wendet sich an die Verletzten und Hinterbliebenen der Opfer.
Im Zusammenhang mit dem Anschlag in Istanbul mit sechs Toten ist die Zahl der Festnahmen auf 50 gestiegen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf den türkischen Justizminister Bekir Bozdag. Zuvor hatte die Polizei noch von 48 Festnahmen gesprochen. Bei dem Anschlag am Sonntag auf der belebten Einkaufsstraße Istiklal waren sechs Menschen getötet worden, mehr als 80 wurden verletzt. Die Polizei hatte anschließend eine Frau festgenommen, die die Bombe platziert haben soll.
Die Frau ist laut den Behörden Syrerin und hat Verbindung zur "PKK/YPG/PYD". Aus Sicht der Türkei sind die syrische Kurdenmiliz YPG und deren politischer Arm PYD Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und ebenfalls "Terrororganisationen". Deutsche Türkei-Experten hegen Zweifel an der Darstellung der türkischen Regierung. Die YPG und PYD dementierten jegliche Verantwortung für den Anschlag.
Derweil wurde nach Angaben des türkischen Innenministeriums in der osttürkischen Provinz Tunceli eine Operation gegen die PKK eingeleitet. 881 Menschen seien an dem Einsatz beteiligt. Die Operation ziele darauf ab, "Terroristen zu neutralisieren", die in der Region Zuflucht suchten. Das türkische Militär geht regelmäßig in den östlichen Provinzen des Landes sowie im Nordirak gegen die PKK vor.
Biden: Stehen an der Seite der Türkei
US-Präsident Joe Biden hat seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan nach dem Anschlag sein "tiefes Beileid" ausgesprochen. Biden habe Erdogan am Rande des G20-Gipfels auf der indonesischen Insel Bali versichert, dass die USA an der Seite des NATO-Partners stünden, teilte das Weiße Haus mit. Noch am Montag hatte der türkische Innenminister Süleyman Soylu die Kondolenzwünsche der USA zurückgewiesen. Er warf Washington vor, "Terrororganisationen" in Nordsyrien zu unterstützen.
Auch Papst Franziskus drückte den Opfern des Anschlags und ihren Hinterbliebenen in einem Telegramm sein Beileid aus. "Seine Heiligkeit betet dafür, dass kein Akt der Gewalt die Bemühungen des türkischen Volkes entmutigt, eine Gesellschaft basierend auf den Werten Geschwisterlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden zu errichten", hieß es in dem Schreiben.
Quelle: ntv.de, mbu/dpa