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"Für Frieden und Wohlstand" 75.000 gehen für Moldaus EU-Beitritt auf die Straße

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Auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola war dem Aufruf der moldauischen Präsidentin Maia Sandu gefolgt.

Auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola war dem Aufruf der moldauischen Präsidentin Maia Sandu gefolgt.

(Foto: IMAGO/SNA)

Seit Juni 2022 ist Moldau EU-Beitrittskandidat, allerdings finden im Nachbarland der Ukraine auch regelmäßig prorussische Kundgebungen statt. Mit einer groß angelegten Demo will die Regierung ihre Ambitionen, ein Teil der Europäischen Union zu werden, zur Schau stellen.

In Moldau haben Zehntausende für einen Beitritt zur Europäischen Union demonstriert. Nach Polizeiangaben versammelten sich mehr als 75.000 Menschen zu der Kundgebung im Zentrum der Hauptstadt Chisinau. "Wir sind gekommen, um laut, mit Selbstbewusstsein und Stolz zu sagen, dass der Platz Moldaus in der Europäischen Union ist!", sagte die moldauische Präsidentin Maia Sandu, die zu der Demonstration aufgerufen hatte.

Die Staatschefin sagte, dass ihr Land der EU bis 2030 beitreten wolle. "Das ist die Chance für unser Volk, in Frieden und Wohlstand zu leben", sagte Sandu weiter. Die für die Mitgliedschaft notwendigen Kriterien zu erfüllen, sei "ein Weg großer Anstrengungen", es sei aber "der einzige Weg".

Das 2,6-Millionen-Einwohner-Land wurde im Juni 2022 genau wie das Nachbarland Ukraine zum EU-Beitrittskandidaten. Moldau sieht eine Mitgliedschaft als Versicherung, nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine nicht zum nächsten Ziel Moskaus zu werden.

"Gehen gerade durch schwere Zeit"

Allerdings finden auch regelmäßig prorussische Demonstrationen in Moldau statt - auch für diesen Sonntag wurde auf dem Land zu solchen Kundgebungen aufgerufen. In Moldaus prorussischer Separatistenregion Transnistrien hat Russland bereits Soldaten stationiert.

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola sprach ebenfalls bei der Kundgebung in Chisinau und sagte, die EU werde die Bestrebungen Moldaus unterstützen. Das Land sei "bereit für die europäische Integration", fügte sie hinzu.

Die 35-jährige Studentin Aurica Baltag nahm mit ihren beiden Kindern an der Demonstration teil. Sie wolle, dass die beiden "eine schöne Zukunft in unserem Land" haben und "frei leben", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. "Wir gehen gerade durch eine schwere Zeit", führte Baltag fort. "Der Krieg in unserem Nachbarland ist sehr belastend für uns. Wir hoffen, dass wir nicht im Schatten gelassen werden."

Am 1. Juni findet in Moldau der Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft statt. Er bringt die Spitzen von allen 27 EU-Ländern mit 20 Nachbarstaaten zusammen. Bis zu einer EU-Mitgliedschaft jedoch könnte es für Moldau noch ein Jahrzehnt oder länger dauern, da das Land für den Beitritt eine lange Liste von Anforderungen erfüllen muss.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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