Russisches A-50-Werk getroffen? ATACMS-Angriff der Ukraine soll hohen Schaden angerichtet haben
16.12.2024, 19:11 Uhr Artikel anhören
Der Luftwaffenstützpunkt in Taganrog von oben.
(Foto: Google Maps)
A-50-Radarflugzeuge haben für die russische Luftaufklärung eine hohe Bedeutung. Wahrscheinlich verfügt Moskau nur noch über wenige Exemplare. Laut einem Bericht ist Kiew ein Schlag gegen eine Werkstatt der Flotte gelungen. Es wird mit Folgen für Kampfeinsätze gerechnet.
Bei einem ukrainischen Angriff auf ein Werk an einem russischen Luftwaffenstützpunkt in Taganrog in der Region Rostow soll erheblicher Schaden entstanden sein. An dem Standort werden unter anderem die wichtigen A-50-Radarflugzeuge repariert, berichtete das Medium "Euromaidan Press".
Die Zerstörungen durch ATACMS-Raketen würden die Fähigkeit Russlands beeinträchtigen, die A-50 sowie andere Frühwarn- und Militärflugzeuge zu reparieren, hieß es. Die russische Luftwaffe werde mit einer verringerten Einsatzfähigkeit konfrontiert sein sowie mit weniger Kampfeinsätzen und einer verminderten Wirksamkeit von Luftangriffen.
Das russische Verteidigungsministerium hatte den ATACMS-Angriff vergangene Woche bestätigt - dabei allerdings wie so oft behauptet, alle Raketen abgeschossen oder zum Absturz gebracht zu haben. Herabfallende Raketensplitter hätten lediglich zwei Gebäude in der Nähe des Flugplatzes, drei Militärfahrzeuge und Autos auf dem nahegelegenen Parkplatz beschädigt.
"Dieser Angriff mit westlichen Langstreckenwaffen wird nicht unbeantwortet bleiben. Es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen", teilte das Ministerium in Moskau mit. Bei ATACMS handelt es sich jedoch um Kurzstreckenraketen, die der Ukraine von den USA wahrscheinlich in einer Version mit höherer Reichweite bereitgestellt wurden. Die USA warnten später vor einer erneuten Attacke auf die Ukraine durch Russland mit der Mittelstreckenrakete Oreschnik.
Die Ukraine hatte in diesem Jahr mehrfach Flugzeuge vom Typ A-50 ins Visier genommen, zwei sollen nach Angaben aus Kiew eliminiert worden sein. 2023 wurde nach Angaben von belarussischen oppositionellen Aktivisten eine weitere A-50 schwer beschädigt.
Das Flugzeug ist mit einem weitreichenden Radar ausgestattet und wird bei der Frontaufklärung eingesetzt, um Angriffe vorzubereiten oder feindliche Attacken abzuwehren. Laut Radio Liberty verfügt Russland über weniger als zehn A-50. Die Kosten für ein Exemplar werden auf 330 Millionen Dollar geschätzt.
Quelle: ntv.de, rog