Politik

Ganz knapp entkommen Abdeslam soll in Umzugswagen geflohen sein

Gut einen Monat nach den Pariser Anschlägen fehlt vom Terrorverdächtigen Salah Abdeslam noch immer jede Spur.

Gut einen Monat nach den Pariser Anschlägen fehlt vom Terrorverdächtigen Salah Abdeslam noch immer jede Spur.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der mutmaßliche Attentäter von Paris, Salah Abdeslam, entkommt der Polizei einem Bericht zufolge durch einen Trick. Nach den Anschlägen versteckt er sich demnach in Molenbeek. Komplizen schmuggeln ihn kurz vor einer Razzia aus dem Haus.

Der nach Belgien geflohene mutmaßliche Attentäter von Paris, Salah Abdeslam, ist der Polizei einem Medienbericht zufolge wenige Tage nach den Anschlägen nur knapp entkommen - versteckt in einem Umzugswagen oder einem Möbelstück. Wie der belgische Rundfunksender RTBF berichtete, sind sich die Ermittler mittlerweile sicher, dass Abdeslam ein Versteck im Brüsseler Problemviertel Molenbeek unmittelbar vor einer Razzia verließ. Um ihn aus dem Haus zu schmuggeln, hätten seine Komplizen einen Umzugswagen oder vielleicht sogar ein Möbelstück genutzt.

Bei den bislang schlimmsten Attentaten in Frankreich waren am 13. November in Paris 130 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt worden. Mehrere Attentäter hatten in Cafés, Restaurants und im Konzertsaal Bataclan sowie vor der Fußballarena Stade de France wahllos auf Menschen geschossen oder sich selbst in die Luft gesprengt. Die meisten Angreifer sind inzwischen identifiziert.

Nach Abdeslam wird seit den Anschlägen gefahndet. Seine genaue Rolle bei der Angriffsserie ist noch unklar. Er war danach unbehelligt von Bekannten in Paris mit dem Auto abgeholt und zurück nach Belgien gebracht worden. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Nacht-Razzia-Verbot verzögerte Razzia

Nach Angaben von Belgiens Justizminister Koen Geens hatte sich die Razzia in Molenbeek verzögert, weil nächtliche Hausdurchsuchungen zu diesem Zeitpunkt zwischen 21 Uhr und 5 Uhr verboten seien. Die Ermittler hätten das Haus gern schon in der Nacht durchsucht, sagte er dem Sender VTM. "Um 5 Uhr morgens war es zu spät", fügte er hinzu. Tatsächlich hatte die Razzia sogar erst um 10 Uhr morgens begonnen.

Die belgische Regierung hatte unmittelbar nach den Anschlägen von Paris angekündigt, in Terrorismusverfahren künftig auch nächtliche Wohnungsdurchsuchungen zu erlauben. Die Neuregelung tritt jedoch erst im neuen Jahr in Kraft.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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