"CDU soll Farbe bekennen" AfD-Fraktion in Sachsen-Anhalt kapert Merz' Fünf-Punkte Plan
13.02.2025, 17:40 Uhr Artikel anhören
Büttner, innenpolitischer Sprecher der AfD, während einer Rede im Landtag von Sachsen-Anhalt. Die AfD will Druck auf die CDU aufbauen.
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Die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD zur Migration im Bundestag löst breite Empörung aus. Nun will die Landtags-AfD in Sachsen-Anhalt den umstrittenen Merz-Plan zur Migration wortgleich ins Parlament einbringen. Die CDU soll zu einer Reaktion gezwungen werden.
Die AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt will den umstrittenen Fünf-Punkte-Migrations-Plan von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz wortgleich in Magdeburg ins Parlament einbringen. "Wir wollen, dass die CDU Farbe bekennt", sagte der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Matthias Büttner. Die CDU könne nun zeigen, ob es ihr darum gehe, die Migrationskrise wirklich lösen zu wollen oder ob die Abstimmung im Bundestag nur Wahlkampfgetöse gewesen sei.
Die Union hatte Ende Januar mit Stimmen der AfD und der FDP einen Fünf-Punkte-Plan zur Verschärfung der Migrationsregeln durch den Bundestag gebracht. Bundeskanzler Olaf Scholz und viele andere warfen Merz daraufhin einen "Tabubruch" vor. Eine bindende Wirkung hat der Beschluss nicht.
Wie die schwarz-rot-gelbe Koalition in Sachsen-Anhalt mit der AfD-Initiative umgeht, ist noch offen. SPD-Fraktionschefin Katja Pähle verwies auf den Koalitionsvertrag, der gemeinschaftliche Abstimmungen vorsieht. "Wir werden dem Antrag nicht zustimmen", kündigte Pähle an. Nötig sei eine Lösung, die für alle Koalitionspartner funktioniere. Ein Ausweg könnte sein, dass der AfD-Antrag nächste Woche im Parlament in die Ausschüsse überwiesen werde. Dann müsse man sich dort inhaltlich mit dem Thema weiter befassen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Guido Kosmehl.
Quelle: ntv.de, raf/dpa