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Niederlage in drei Städten AfD-Überraschung bei Stichwahlen in NRW bleibt aus

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In Gelsenkirchen gewinnt die Sozialdemokratin Andrea Henze.

In Gelsenkirchen gewinnt die Sozialdemokratin Andrea Henze.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Ruhrgebiet schaffen es Kandidaten der AfD in drei Städten bis in die Stichwahl zum Oberbürgermeister. Sie alle unterliegen jedoch ihren Kontrahenten. In Gelsenkirchen kann die Partei ihr bestes Ergebnis einfahren.

Die SPD hat die Oberbürgermeisterwahl in Gelsenkirchen gegen die AfD gewonnen. Die SPD-Kandidatin Andrea Henze setzte sich in der Stichwahl laut Wahlleitung mit 66,9 Prozent der Stimmen gegen den AfD-Bewerber Norbert Emmerich durch, der auf 33,1 Prozent kam. Henze war bislang in der Stadtverwaltung als Vorständin unter anderem für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz tätig.

Gelsenkirchen galt jahrzehntelang als Hochburg der Sozialdemokraten. Bei der Bundestagswahl im Februar zog die AfD bei den Zweitstimmen erstmals knapp an der SPD vorbei. Nach dem Niedergang der Kohle- und Stahlindustrie leidet die Ruhrgebietsstadt heute unter wirtschaftlichen Problemen. Gelsenkirchen verzeichnete 2024 mit 14,8 Prozent bundesweit die höchste Arbeitslosenquote.

In der Stahl-Stadt Duisburg kam der langjährigen SPD-Amtsinhaber Sören Link auf 78,6 Prozent der Stimmen, für seinen AfD-Konkurrenten Carsten Groß stimmten 21,4 Prozent. Der 49-jährige Link ist seit 13 Jahren Oberbürgermeister von Duisburg und konnte vor allem mit seinem Kurs gegen Sozialbetrug bei vielen Bürgern punkten.

In Hagen setzte sich der CDU-Kandidat Dennis Rehbein gegen die AfD durch. Rehbein erhielt laut Wahlleitung 71,7 Prozent der Stimmen. Der AfD-Kandidat Michael Eiche kam auf 28,3 Prozent. Der bisherige Oberbürgermeister der Stadt im südöstlichen Ruhrgebiet Erik Schulz (parteilos) war seit 2014 im Amt. 2020 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. In diesem Jahr trat Schulz nicht erneut an. Nach eigenen Angaben wollte er nach zehn Jahren einen personellen Wechsel im Amt des Oberbürgermeisters ermöglichen.

Die AfD in Nordrhein-Westfalen wertete das Ergebnis für sich dennoch positiv: "Die Tendenz stimmt. Man ist sehr froh, dass man es diesmal noch geschafft hat, mit vereinten Kräften, die AfD zu verhindern", sagte AfD-Landeschef Martin Vincentz.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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