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USA hatten Belohnung ausgesetzt Al-Kaida-Anführer im Jemen getötet

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Chalid al-Batarfi in einem Propagandavideo von Al-Kaida aus dem Jahr 2018.

Chalid al-Batarfi in einem Propagandavideo von Al-Kaida aus dem Jahr 2018.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Chalid al-Batarfi übernahm den jemenitischen Ableger von Al-Kaida, nachdem sein Vorgänger einer Drohnenattacke zum Opfer gefallen war. Nun ereilt ihn ein ähnliches Schicksal. Wie er umkommt, ist unklar. Die im Niedergang befindliche Terrororganisation muss einen neuen Anführer bestimmen.

Der Al-Kaida-Ableger im Jemen hat den Tod seines Anführers Chalid al-Batarfi verkündet. Die Gruppe verbreitete am Sonntagabend (Ortszeit) ein Video, das ihn in ein Grabtuch gehüllt zeigte. Die Todesursache wurde nicht genannt. Es wird angenommen, dass Al-Batarfi Anfang 40 war.

Allah habe al-Batarfis Seele an sich genommen, hieß es in dem Video, wie die US-Nichtregierungsorganisation Site Intelligence Group berichtete. Die Al-Kaida im Jemen machte die Mitteilung am Vorabend des islamischen Fastenmonats Ramadan, der im Jemen am heutigen Montag beginnt. Weiter hieß es, Nachfolger an der Spitze der Organisation werde Saad bin Atef al-Awlaki. Die USA haben auf ihn ein Kopfgeld in Höhe von sechs Millionen Dollar ausgesetzt und dies damit begründet, dass al-Awlaki öffentlich zu Anschlägen auf die Vereinigten Staaten und deren Verbündete aufgerufen habe.

Für Hinweise auf seinen Vorgänger hatten die USA eine Belohnung von fünf Millionen US-Dollar (4,5 Millionen Euro) ausgesetzt. Al-Batarfi übernahm die Führung der Al-Kaida im Jemen im Februar 2020, nachdem Kassim al-Rimi bei einem US-Drohnenangriff getötet worden war.

Al-Kaida attackierte "Charlie Hebdo"

Die Gruppe, die als Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel bekannt ist, war lange der gefährlichste Ableger des Terrornetzwerks, der nach der Tötung von Gründer Osama bin Laden 2011 noch aktiv war. Die Gruppe versuchte 2009, ein Passagierflugzeug über den Vereinigten Staaten zu sprengen und bekannte sich 2015 zum Anschlag auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" in Paris, der zwölf Menschen das Leben kostete. Die Anschläge im Ausland nahmen in den vergangenen Jahren jedoch ab.

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Der Ableger sei im Niedergang begriffen, heißt es in einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen zur Al-Kaida. Dennoch bleibe die Organisation die effektivste Terrorgruppe im Jemen und beabsichtige, in der Region und darüber hinaus zu operieren. Nach Schätzungen, die den Vereinten Nationen vorliegen, verfügt die Gruppe über insgesamt 3000 bis 4000 aktive Kämpfer und passive Mitglieder. Geld beschafft sie sich durch Überfälle auf Banken und Geldwechselstuben sowie durch Waffenschmuggel, Geldfälschungen und Lösegeldaktionen.

Unter Al-Batarfi geriet die Gruppe weiter unter den Einfluss des Al-Kaida-Kämpfers Saif al-Adl, der nach der Tötung von Aiman al-Sawahiri bei einem US-Drohnenangriff in Afghanistan 2022 der eigentliche Anführer der militanten Gruppe war. Al-Adl soll sich im Iran aufhalten, was allerdings von der Regierung in Teheran bestritten wird.

Quelle: ntv.de, als/AP

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