Sie werfen mit Gegenständen und fordern ihn auf, zu verschwinden: Griechenlands Finanzminister Varoufakis wird in einem Athener Restaurant von Autonomen angegriffen. Seine Frau verhindert Schlimmeres.

Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis ist nach eigenen Angaben in einem Athener Restaurant von Anarchisten beschimpft und angegriffen worden. Der Vorfall fand am Dienstagabend im Stadtteil Exarchia statt. Das Viertel im Zentrum der griechischen Hauptstadt ist eine Hochburg von Autonomen. Verletzt wurde niemand. Varoufakis ist in der Regel ohne Personenschützer unterwegs.

Vermummte seien in den Garten des Restaurants eingedrungen, wo er mit seiner Frau und einer Bekannten zu Abend gegessen hatte, so Varoufakis. Die Anarchisten hätten Gegenstände aus Glas in ihre Richtung geworfen und verlangt, "dass wir ihr Revier verlassen". Die Angreifer hätten ihn dazu wohl mit "leichten, demütigenden Schlägen" zwingen wollen.

Das könne er aber nicht mit Sicherheit sagen, so Varoufakis weiter. Denn seine Frau habe sich schützend vor ihn gestellt. "Bevor ich sie davon abhalten konnte, stand Danae auf und umarmte mich fest und drehte [den Angreifern] den Rücken zu. Diese hätten sie zuerst treffen müssen, bevor sie mich hätten schlagen können", hieß es in der Stellungnahme des Finanzministers. Daraufhin hätten sich die Vermummten schnell zurückgezogen, und einige von ihnen hätten vor dem Restaurant auf sie gewartet.

"Eine Viertelstunde später verließen wir das Restaurant und gingen zu unserem Motorrad, das direkt davor geparkt war", so Varoufakis. "Die verbliebenen Autonomen bedrohten uns ein paar Meter entfernt und forderten uns auf, zu verschwinden."

Varoufakis stieg vom Motorrad und sprach mit "den fünf, sechs Wütendsten". Nach etwa 15 Minuten "heftiger aber gewaltfreier Diskussion" habe sich die Atmosphäre beruhigt, und er fuhr mit seiner Frau davon. "Anders als spekuliert, war das kein Versuch, uns ernsthaft zu verletzen", schrieb Varoufakis. Es habe auch nichts mit seiner so genannten Degradierung zu tun.