Politik

Fünfjährige in Berlin erstochen Angeklagter Babysitter will schweigen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Mutter des getöteten Mädchens (r.) betritt als Nebenklägerin den Gerichtssaal im Kriminalgericht Moabit.

Die Mutter des getöteten Mädchens (r.) betritt als Nebenklägerin den Gerichtssaal im Kriminalgericht Moabit.

(Foto: dpa)

Im Februar wird in einem Berliner Park eine Fünfjährige tot aufgefunden. Die Polizei kann schnell einen Tatverdächtigen festnehmen. Es handelt sich um den Babysitter des Mädchens. Der 20-Jährige muss sich nun vor Gericht verantworten. Er will allerdings keine Aussage machen.

Im Fall des gewaltsamen Todes eines fünfjährigen Mädchens vor rund sechs Monaten in Berlin steht der mutmaßliche Täter vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem inzwischen 20-jährigen Gökdeniz A. Totschlag vor. Sie geht davon aus, dass er am 21. Februar im Bürgerpark Pankow sieben Mal auf das Kind eingestochen hat. Das Mädchen starb im Krankenhaus. Das Motiv für die Tat ist unklar. Der Angeklagte hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Auch im Prozess will er nicht aussagen, wie er zum Verhandlungsauftakt vor dem Berliner Landgericht erklärte.

Bei Anklageerhebung im Juni hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass der 20-Jährige am Tattag als Babysitter auf das Mädchen und dessen drei Geschwister aufgepasst habe. Dazu habe er sich mit den Kindern zunächst in einem anderen Park im Bezirk Pankow aufgehalten. Als die Fünfjährige zur Toilette musste, sei er mit ihr in Richtung Bürgerpark statt in die nahe Wohnung der Familie gegangen. A. soll sie zunächst aus den Augen verloren haben. Als er das Mädchen wiederfand, habe er es erstochen.

Laut den Ermittlern war der Angeklagte ein Bekannter der Mutter der Kinder und hatte zuvor schon mehrmals auf die Kinder aufgepasst. Die Fünfjährige wurde nach ihrem Verschwinden zunächst als vermisst gemeldet, eine Passantin fand sie am späten Nachmittag leblos und mit Verletzungen in einem Gebüsch. Rettungskräfte versuchten noch sie zu reanimieren, aber erfolglos. Der Angeklagte wurde noch am Tattag am Rand des Parks festgenommen. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft.

Die Mutter des getöteten Mädchens tritt in dem Prozess vor einer Jugendkammer als Nebenklägerin auf. Sie soll als erste Zeugin vernommen werden. Der Vorsitzende Richter Uwe Nötzel hat bislang insgesamt 16 Verhandlungstage eingeplant, ein Urteil könnte demnach am 10. November gesprochen werden.

Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen