Politik

Kanzler bringt Testgerät mit Scholz lehnt russischen PCR-Test ab

Hat auf dem Weg nach Russland wohl eine mobile Teststation dabei: Olaf Scholz.

Hat auf dem Weg nach Russland wohl eine mobile Teststation dabei: Olaf Scholz.

(Foto: dpa)

Vor dem Treffen mit Präsident Putin verlangt der Kreml einen negativen Corona-Test. Kanzler Scholz will diesen allerdings nicht in einer russischen Einrichtung absolvieren. Für Frankreichs Präsident Macron hatte ein solches Verhalten vor wenigen Tagen bereits Konsequenzen.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat es abgelehnt, sich vor seinem Treffen mit Präsident Wladimir Putin von russischer Seite auf Corona testen zu lassen. Das berichtet ntv-Reporterin Heike Boese. Stattdessen entschied sich der SPD-Politiker demnach dafür, den für den Zutritt zum Kreml erforderlichen PCR-Test nach seiner Landung in Moskau von einer Ärztin der deutschen Botschaft vornehmen zu lassen.

Die russischen Gesundheitsbehörden seien eingeladen worden, bei dem Test dabei zu sein, hieß es aus dem Umfeld des Kanzlers. Ein Testgerät sei aus Deutschland mitgeführt worden. Scholz selbst, seine gesamte Delegation und die mitreisenden Journalisten - zusammen mehr als 50 Personen - mussten schon vor der Abreise aus Deutschland insgesamt drei negative PCR-Tests vorlegen.

Auch der französische Präsident Emmanuel Macron hatte bei seinem Besuch in Moskau vor wenigen Tagen einen russischen PCR-Test abgelehnt. Die Folge waren der Verzicht auf einen Handschlag und drastische Abstandsregeln bei dem Gespräch im Kreml: Putin und Macron nahmen an den Enden eines sechs Meter langen, weißen Tisches Platz. Auch bei der Pressekonferenz standen die Rednerpulte mehrere Meter voneinander entfernt. "Wir wissen sehr wohl um die Bedeutung des Verzichts auf einen Handschlag und eines langen Tisches", sagte einer der Regierungsmitarbeiter Reuters. "Aber wir konnten nicht zulassen, dass die an die DNA des Präsidenten kommen." Macron habe sich vor seinem Abflug in Frankreich einem PCR-Test unterzogen. Anders als Macron befürchtet Scholz laut ntv-Informationen nicht, dass die Russen dann über seine DNA verfügen würden.

Scholz landete am Vormittag in Moskau, wo ein langes Gespräch mit Putin über mehrere Stunden unter vier Augen vorgesehen ist. Im Mittelpunkt wird die sich immer weiter zuspitzende Ukraine-Krise stehen. Die USA haben in den vergangenen Tagen mehrfach vor einem möglicherweise unmittelbar bevorstehenden russischen Angriff auf die Ukraine gewarnt. Russland wies dies als "Panikmache" zurück.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/rts

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