Politik

Im Oktober zurückgekehrt Anwaltschaft klagt deutsche IS-Frau an

Laut Bundesanwaltschaft war die beschuldigte Frau mehrere Monate Mitglied der Terrormiliz IS.

Laut Bundesanwaltschaft war die beschuldigte Frau mehrere Monate Mitglied der Terrormiliz IS.

(Foto: picture alliance/dpa)

Sie soll einen IS-Kämpfer geheiratet und mit ihm in Gebieten gelebt haben, die von der Terrormiliz kontrolliert wurden. Eine deutsche Rückkehrerin muss sich deswegen wohl bald hierzulande vor Gericht verantworten.

Die Bundesanwaltschaft hat gegen eine 47-jährige Deutsche Anklage erhoben. Die Frau werde verdächtigt, sich als Mitglied an der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beteiligt zu haben und sich, "ohne dass dies durch die Erfordernisse des bewaffneten Konflikts geboten war, Sachen der gegnerischen Partei in erheblichem Umfang völkerrechtswidrig angeeignet zu haben". Das teilte die Behörde in einer Pressemitteilung mit. Die Anklage von Anfang April liegt demnach dem Oberlandesgericht Düsseldorf vor.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft heiratete die angeklagte Mine K. nach islamischem Recht im Januar 2015 von Deutschland aus per Videotelefonie einen sich zu diesem Zeitpunkt in der Türkei befindlichen, mutmaßlichen IS-Kämpfer. Im Februar 2015 ist sie offenbar mit ihrem Kind zu ihrem Ehemann in die Türkei gereist. Von dort soll sie nach Syrien gebracht worden sein, wo sie sich dem IS angeschlossen haben soll.

K. pflegte einen gemeinsamen Haushalt mit ihrem Ehemann und profitierte der Bundesanwaltschaft zufolge von dessen monatlichen Zuwendungen in Höhe von rund 250 US-Dollar, die er von der Terrormiliz bekam. 2015 zog die Familie demnach in das irakische Mossul in ein vom IS verwaltetes Wohnhaus. Sie sei dort bereitwillig eingezogen, "um den Gebietsanspruch der Organisation zu festigen und eine Rückeroberung durch gegnerische Militärverbände zu erschweren."

Ihr Mann sei später während eines Wachdienstes getötet worden, sodass der IS seine monatlichen Zahlungen an die Beschuldigte einstellte. Ende Oktober 2016 soll sich K. schließlich mit ihrem Sohn auf den Weg in die Türkei gemacht haben. Bei ihrer Einreise nach Deutschland sei sie dann im Oktober 2018 festgenommen worden. Seitdem befindet sie sich in Untersuchungshaft.

Quelle: ntv.de, fzö

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