Politik

Belgien geht von Einzeltäter aus Attentäter von Brüssel saß in Schweden im Gefängnis

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In der belgischen Hauptstadt wurde die Terrorstufe mittlerweile wieder herabgestuft.

In der belgischen Hauptstadt wurde die Terrorstufe mittlerweile wieder herabgestuft.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Der 45-Jährige, der am Vorabend zwei Schweden in Brüssel erschossen hat, saß zwei Jahre in dem skandinavischen Land im Gefängnis. Belgische Behörden gehen davon aus, dass er allein handelte und setzen die Terrorstufe in der Hauptstadt herab.

Nach der Tötung von zwei schwedischen Fußballfans in Brüssel hat die schwedische Migrationsbehörde bekannt gegeben, dass der Attentäter eine Haftstrafe in dem skandinavischen Land verbüßt hat. "Er verbüßte zwischen 2012 und 2014 eine Haftstrafe", sagte ein Behördensprecher. Warum der Tunesier zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war, wurde nicht bekannt.

Der Mann hatte am Montagabend vor einem EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden zwei schwedische Fans erschossen, als diese aus einem Taxi ausstiegen. Ein weiterer schwedischer Fußballfan und der Taxifahrer wurden verletzt.

Der Täter flüchtete zunächst, am Dienstag wurde er von der belgischen Polizei erschossen. Zuvor hatte sich ein Video in Onlinediensten verbreitet, in dem ein Mann sich zu der Tat bekannte und seine Nähe zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) erklärte.

Belgien hat mittlerweile die Terrorstufe für die Hauptstadt wieder gesenkt. Man gehe derzeit nicht von einem Netzwerk, sondern einem Einzeltäter aus, teilte Premierminister Alexander De Croo mit. Zuvor hatten die Ermittler die ganze Nacht nach dem 45-jährigen abgelehnten Asylbewerber aus Tunesien gefahndet.

Die Motive für die Tat sind noch unklar. In Betracht kommen laut Ermittlern etwa ein radikal islamistischer Hintergrund und die schwedische Staatsangehörigkeit der Opfer. In diesem Jahr hatten Aktivisten in Schweden und später auch in Dänemark mehrmals Koran-Exemplare verbrannt und damit wütende Reaktionen unter Muslimen ausgelöst. Mindestens eines der Opfer soll ein schwedisches Fußballtrikot getragen haben.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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