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Ministerium verweist auf Termine Baerbock fährt Bus, Regierungsmaschine fliegt leer hinterher

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Nach Houston nahm Baerbock den Bus.

Nach Houston nahm Baerbock den Bus.

(Foto: dpa)

In Texas nimmt die Bundesaußenministerin für eine Etappe ihrer USA-Reise den Bus. Am nächsten Morgen fliegt "ihr" Airbus der Flugbereitschaft dieselbe Strecke. Das Auswärtige Amt erklärt den Leerflug mit Terminen und den vorgeschriebenen Ruhezeiten der Crew.

Als grüne Außenministerin hat sich Annalena Baerbock möglichst klimaschonendes Reisen auf die Fahne geschrieben - eine Etappe ihrer USA-Reise wirkt da geradezu grotesk: Während die Ministerin in Texas den Bus nahm, flog die Regierungsmaschine später ohne sie hinterher, wie die "Bild" berichtet. Das Auswärtige Amt verwies gegenüber der Zeitung auf die "enge Taktung der Termine der Außenministerin und die vorgeschriebenen Ruhezeiten der Crews der Flugbereitschaft". Es habe "gründlichst verschiedene Transportmittel geprüft".

Am Dienstagabend stiegen Baerbock und ihr Team demnach in Austin in einen Bus, um ins 2,5 Autostunden entfernte Houston zu fahren. Am nächsten Morgen legte der Airbus A350 dieselbe Strecke zurück. Auf Baerbocks Instagram-Account waren Fotos von dem Bus-Trip zu sehen, aktuell ziert das Profil unter anderem ein Foto der Ministerin vor einem Zug in Washington.

Bei ihren bisher 90 Auslandsreisen bis Anfang September war Baerbock laut einer aktuellen Auswertung nur drei Mal mit Linienflügen unterwegs. Die Landung an der nächsten Station ihrer aktuellen USA-Reise in Wichita Falls kostete nach Informationen der "Bild"-Zeitung 10.000 Dollar zusätzlich, weil eine zum A350 passende Ausstiegstreppe dorthin gebracht werden musste. Das Auswärtige Amt erklärte demnach, die Kosten noch nicht endgültig beziffern zu können.

Der Präsident des Bunds der Steuerzahler, Reiner Holznagel, kritisierte gegenüber der Zeitung: "Hierzulande müssen und sollen sich Bürger und Betriebe aufgrund hoher Kosten und im Sinne des Klimaschutzes auf breiter Front in Verzicht üben. Da geht die Politik mit ihren Reisen nicht mit gutem Beispiel voran. Was bleibt, sind hohe Kosten und ein gigantischer CO₂-Fußabdruck." Unions-Vertreter äußerten sich geradezu empört. "Die Grünen gängeln unter dem Vorwand des Klimaschutzes ein ganzes Land, während die Außenministerin um die Welt jettet und sinnlos Kerosin verballert", polterte etwa CSU-Generalsekretär Martin Huber.

Quelle: ntv.de, chl

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