Importe aus Russland beenden Baerbock gesteht Fehler in Energiepolitik ein
20.04.2022, 20:28 Uhr
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in der lettischen Hauptstadt Riga
(Foto: REUTERS)
Bei ihrem Besuch in den baltischen Staaten findet Annalena Baerbock deutliche Worte. Nicht nur verspricht sie der Ukraine militärische Unterstützung. Auch räumt die Bundesaußenministerin Fehler in der Energiepolitik ein. Die Abhängigkeit von Russland müsse heruntergefahren werden.
Bei ihrem Besuch im Baltikum hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Fehler Deutschlands im Umgang mit den Energie-Lieferungen aus Russland eingestanden. "Was wir mehr denn je tun müssen, ist, unsere Energieimporte von Russland ein für alle Mal zu beenden", sagte Baerbock bei einem Treffen mit ihrer Kollegin und ihren Kollegen aus den drei baltischen Republiken Lettland, Estland und Litauen in Riga.
"Wir haben in diesem Bereich Fehler begangen, aber wir können jetzt die Uhr nicht zurückdrehen, wir können dies nicht ungeschehen machen", sagte die Außenministerin. Sicherheit in Europa bedeute, die Abhängigkeit von Russland insbesondere im Bereich der Energie herunterzufahren.
"Wollen Gaslieferungen auslaufen lassen"
"Wir wollen alle die Gaslieferungen auslaufen lassen, lieber heute als morgen", sagte Baerbock und bescheinigte den baltischen Staaten, schon frühzeitig eine Politik verfolgt zu haben, welche die Abhängigkeit von russischem Gas weitgehend reduzierte. "Auch Deutschland möchte sich von den Energieimporten aus Russland komplett verabschieden", sagte Baerbock.
Die Regierung in Kiew wirft Deutschland vor, mit den Einfuhren von Öl, Gas und Kohle den russischen Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren. Die EU-Staaten hatten vergangene Woche bereits ein Kohle-Embargo gegen Russland beschlossen. Bis Jahresende hält es Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auch für möglich, "nahezu unabhängig" von russischem Öl zu sein. Bei Gas hält dies sein Ministerium erst "bis Mitte 2024" für möglich.
Quelle: ntv.de, nan/AFP