Von Hamas verschleppte Deutsche Baerbock trifft sich mit Mutter von Shani Louk
13.10.2023, 11:47 Uhr Artikel anhören
Bei dem Überfall auf Israel töten und verschleppen die Hamas-Terroristen Hunderte Menschen, darunter auch Deutsche. Eine von ihnen ist die 22-jährige Shani Louk, die seit dem Nova-Festival vermisst wird. Ihre Familie wendet sich an die Öffentlichkeit - und trifft nun Bundesaußenministerin Baerbock.
Außenministerin Annalena Baerbock ist nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt zu ihrem Solidaritätsbesuch in Israel gelandet. Neben politischen Gesprächen stehen für die Grünen-Politikerin auch Treffen mit deutschen Staatsangehörigen auf dem Programm. Unter anderem will sich Baerbock mit Ricarda Louk, der Mutter der mutmaßlich in den Gazastreifen verschleppten Shani Louk, treffen, teilte die Familie der 22-Jährigen in Sulz am Neckar mit.
Das Treffen soll am Nachmittag an einem geheimen Ort stattfinden. Die deutsche Staatsbürgerin soll bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der islamistischen Hamas als Geisel genommen worden sein. Die Terroristen hatten mindestens 260 Besucher des Nova-Festivals getötet.
Shani Louks Mutter Ricarda, die aus Ravensburg stammt, hatte am Dienstag in einer Videobotschaft erneut um Hilfe für ihre Tochter gebeten. Nach den Worten ihrer Mutter ist die junge Frau schwer verletzt, aber am Leben. "Wir haben jetzt weitere Informationen, dass Shani am Leben ist, aber eine schwere Kopfverletzung hat und in kritischer Situation ist", hatte Ricarda Louk am Dienstag in einer Videobotschaft erklärt. "Jede Minute ist kritisch." Die Familie geht davon aus, dass sich die junge Frau im Gazastreifen befindet: "Wir fordern und wünschen schnelle humanitäre, medizinische und menschliche Hilfe für Shani und alle Gefangenen im Gazastreifen."
Ricarda Louk lebte früher in Ravensburg, heiratete dann einen Israeli, trat zum Judentum über und lebt mit ihrer Familie in Israel. Bei "Stern TV" hatte sie sich am Mittwoch mehr deutsche Hilfe gewünscht: "Man kann das nicht erlauben. Das ist so unmenschlich, so brutal und barbarisch. Das darf nicht so weitergehen. Und ich hoffe, dass der deutsche Staat mir hilft und dass Shani wieder rauskommt. Es wird immer gesagt, dass eigentlich Israel dafür zuständig ist. Aber Israel ist mitten im Kampf um den Gazastreifen. Jede Hilfe aus Deutschland ist darum erwünscht, um Shani als deutsche Staatsbürgerin wieder zurückzubekommen."
Vor ihrem Abflug am frühen Morgen in Berlin hatte Baerbock den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel erneut scharf verurteilt. "Die Hamas hat in den vergangenen Tagen schreckliche Gräueltaten verübt", erklärte sie. Die Terrorangriffe seien eine brutale Zäsur. Für die Menschen in Israel habe eine neue Zeitrechnung begonnen. "Es gilt, hinzusehen und diesen Terror beim Namen zu nennen."
Quelle: ntv.de, ara/dpa