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Linken-Politiker fordert Prüfung Bartsch für Aufnahme von NVA-Soldaten in Reserve

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Appell zur Verabschiedung vom 124. Offizierlehrgang der Luftwaffe der Bundeswehr in der Kaserne bzw. Offizierschule in Fürstenfeldbruck.

Appell zur Verabschiedung vom 124. Offizierlehrgang der Luftwaffe der Bundeswehr in der Kaserne bzw. Offizierschule in Fürstenfeldbruck.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Verteidigungsminister Pistorius braucht für die Bundeswehr in den nächsten Jahren etwa 80.000 zusätzliche Soldaten. Auch bei der Reserve ist ein gigantischer Zuwachs geplant. Linken-Politiker Bartsch schlägt vor, den Ausschluss früherer Soldaten der DDR-Truppe zu überprüfen. Er selbst ist einer von ihnen.

Der Linken-Politiker Dietmar Bartsch kritisiert angesichts der Personalprobleme der Bundeswehr den weiter geltenden Ausschluss früherer Soldaten der Nationalen Volksarmee der DDR von der Reserve. "Auch wenn alle früheren NVA-Soldaten inzwischen über 50 Jahre alt sind, sollte man überdenken, ob ihr kompletter Ausschluss aufrechterhalten werden soll", sagte Bartsch der "Süddeutschen Zeitung". Im Heimatschutz gäbe es zum Beispiel viele Aufgaben. Bartsch selbst hatte seinen Grundwehrdienst in einem Fallschirmjägerbataillon der NVA absolviert.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius peilt an, dass die Zahl der Soldaten auf 260.000 und die der Reservisten auf 200.000 steigt. Reservistinnen und Reservisten sind alle früheren Soldaten der Bundeswehr, die ihren Dienstgrad nicht verloren haben, hinzu kommen Ungediente, die eine militärische Ausbildung durchlaufen haben, die Altersgrenze liegt bei 65 Jahren. Derzeit hat die Bundeswehr etwas mehr als 180.000 Soldaten und 34.000 aktive Reservisten.

Altersgrenze von 65 "nicht mehr sinnvoll"

Die Strategieberaterin Wiebke Köhler, die auch mehrere Bücher zur Bundeswehr verfasst hat, sagte der SZ, diese Altersgrenze sei angesichts der Bedrohungslage nicht mehr sinnvoll. "Es ist doch nur die Frage, wo ich die Leute einsetze. Auch ein 70-jähriger Bauer kann mir vor Ort mit seinen Kenntnissen im Heimatschutz sehr helfen." Zudem könne die Bundeswehr auch gut mehr Ungediente wegen ihres Fachwissens gebrauchen, "das strahlt ja auch positiv in die Gesellschaft hinein".

Das Bundesverteidigungsministerium bestritt derweil Angaben aus einem Heimatschutzregiment an Bewerber, wonach die Ausbildung Ungedienter eingestellt worden sei. "Die Ausbildung Ungedienter wird weiterhin fortgeführt und ist ein wichtiger Bestandteil der personellen Reserve der Bundeswehr", sagte eine Sprecherin. Auf die Nachfrage, wie das mit den Aussagen vom Heimatschutzregiment zusammenpasse, dass man dort die Ausbildung nicht fortführe, betonte sie, dass die fachliche Verantwortung für die Ausbildung Ungedienter ab sofort bei der neu aufgestellten Gruppe "beorderungsunabhängige Reservistenarbeit" im Streitkräfteamt liege.

Quelle: ntv.de, mau

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