Brennende Reifen, fliegende Eier Bauern blockieren Ricarda Lang in Magdeburg
25.02.2024, 03:47 Uhr Artikel anhören
An dem Protest waren neben der Organisation "Land schafft Verbindung" auch die rechtsoffenen "Freien Bauern" beteiligt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Bauern haben sich bei ihren Protesten auf die Grünen eingeschossen. Als Parteichefin Lang zu einer parteiinternen Veranstaltung nach Magdeburg reisen will, blockieren sie mit Traktoren die Straße, es kommt zu tumultartigen Szenen. Lang sucht dennoch das Gespräch mit den Landwirten.
Dutzende Bauern haben sich wegen einer parteiinternen Veranstaltung mit der Grünen-Bundesvorsitzenden Ricarda Lang in Magdeburg zu Protesten versammelt und erneut für tumultartige Szenen gesorgt. Bis zum Beginn der Veranstaltung am späten Nachmittag hatten nach Polizeiangaben etwa 90 Traktoren und andere Fahrzeuge die Hauptverkehrsstraße im Stadtteil Buckau blockiert. Sie musste für den Verkehr gesperrt werden. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung waren Bauern aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen angereist. Bis zu Langs Ankunft am späten Nachmittag habe eine Hundertschaft der Polizei die Lage unter Kontrolle gebracht und das Gebiet weiträumig abgesperrt.
Laut Polizei waren rund 200 Teilnehmer vor Ort. Sie hätten ihre Maschinen rund um den Veranstaltungsort geparkt und Feuer angezündet. Nach der Ankunft von Lang habe es "Buh!"-Rufe und ein Hupkonzert gegeben, zudem hätten einige "Wir haben die Schnauze voll!" gerufen. Lang, deren Fahrzeug von der Polizei auf das Gelände eskortiert werden musste, kehrte zu Fuß zu den Protestierenden zurück, um das Gespräch mit einer Abordnung der Bauern zu suchen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, habe ihr der Organisator des Protests dabei einen Zettel mit Forderungen übergeben.
Als die Grünen-Chefin am Abend wieder abfahren wollte, hätten einige Bauern die Ausfahrt blockiert, sagte eine Polizeisprecherin am Abend. Die Polizei habe einschreiten müssen. Laut "Bild" setzten die Landwirte Reifen und Tonnen in Brand und warfen mit Eiern. Laut Polizei bestand für Lang keine Gefahr, es habe keine Festnahmen gegeben. Von "Bild" auf die Buh-Rufe angesprochen, sagte Lang: "Das darf und das soll auch mal unbequem sein für die Politik. Ich finde, dass man es auch mal aushalten muss, wenn gebuht wird."
Gegen die Grünen hatte es zuletzt mehrfach heftige Proteste gegeben. So wurde Wirtschaftsminister Robert Habeck Mitte Februar mit einem lauten Pfeifkonzert und "Hau ab!"-Sprechchören in Nürnberg empfangen. Lang wurde in Schorndorf bei Stuttgart ausgepfiffen, beschimpft und an der Abreise von einer Veranstaltung gehindert.
Quelle: ntv.de, ino/dpa