Politik

Strenge Regeln gelten weiterhin Behörden wollen Lockdown in Shanghai lockern

In einigen Teil der Millionen-Metropole Shanghai soll der Lockdown unter strengen Regeln aufgehoben werden.

In einigen Teil der Millionen-Metropole Shanghai soll der Lockdown unter strengen Regeln aufgehoben werden.

(Foto: picture alliance / Costfoto)

Rund 40 Prozent der Bewohner Shanghais dürfen zum Einkaufen wieder vor die Tür. In Stadtteilen, in denen es binnen 14 Tagen keine Neuinfektionen gab, wollen die Behörden den strengen Lockdown aufheben. Was dort allerdings konkret gilt, ist teils nicht klar. Die Zahl neuer Infektionen bleibt dennoch sehr hoch.

Unter zunehmendem Druck wegen ihrer strikten Anti-Covid-Maßnahmen haben die Behörden in Shanghai eine Lockerung des Lockdowns angekündigt. Den Bewohnern in den Stadtteilen mit den niedrigsten Corona-Infektionszahlen werde es nach und nach erlaubt, ihre Wohnungen wieder zu verlassen, teilten die Behörden mit. Die Einzelheiten blieben zunächst aber vage.

Nach Angaben des Behördenvertreters Gu Honghui sollen die Stadtteile entsprechend ihrer Infektionszahlen in drei verschiedene Stufen eingeteilt werden. "Differenzierte Präventions- und Kontrollmaßnahmen" würden damit die "tatsächlichen Umstände" vor Ort widerspiegeln, sagte er. In den Wohngebieten, in denen in den vergangenen 14 Tagen keine neuen Fälle mehr aufgetreten seien, dürften die Bewohner wieder vor die Tür.

Dazu zählen 7565 Wohnkomplexe - gut 40 Prozent der genannten Gesamtzahl. Es wurden ferner 2460 "kontrollierte Areale" identifiziert, in denen in den vergangenen sieben Tagen keine Infektionen entdeckt worden sind. Keinerlei Lockerung gibt es demnach für 7624 "geschlossene Nachbarschaften", die in den vergangenen sieben Tagen Ansteckungen verzeichnen mussten. Die Bewohner müssen dort weiter in ihren Wohnungen bleiben.

Bewohner suchen nach aktuellen Informationen

Verwirrte Einwohner der Megametropole versuchten, von ihren Nachbarschaftskomitees zu erfahren, was die Ankündigung für sie konkret bedeutet. In einem Bezirk im Süden der Stadt, der demnach in die unterste Kategorie fallen müsste, wurde ihnen mitgeteilt, dass sie nun einmal pro Tag ihre Wohnungen zum Einkaufen verlassen dürften.

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua ist es den Bewohnern der Wohngebiete ohne neue Infektionsfälle "im Prinzip" nun erlaubt, sich innerhalb ihres Bezirks frei zu bewegen. Allerdings gebe es "strenge Beschränkungen" bei Zusammenkünften.

China kämpft mit der schlimmsten Infektionswelle seit Beginn der Pandemie. Am Montag meldeten die Behörden landesweit über 27.509 Neuinfektionen - die mit Abstand meisten von ihnen wurden in Shanghai registriert. Am Vortag zählte allein Shanghai 26.000 Fälle - und damit einen neuen Höchststand. Die Mehrheit der Fälle sei asymptomatisch.

China hält an Null-Covid-Strategie fest

Zugleich gehört China zu den letzten Ländern weltweit, die an einer sogenannten Null-Covid-Strategie festhalten: Mit strikten Lockdowns und Massentestungen sollen jegliche Ansteckungen vermieden werden. Shanghai ist dementsprechend seit zwei Wochen ganz oder teilweise abgeriegelt. Etwa 25 Millionen Menschen wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben. Zehntausende wurden in Quarantänezentren gebracht.

Die strengen Regeln und ihre Folgen sorgten zunehmend für Unmut in der Bevölkerung, die ihrem Ärger über Lebensmittelknappheit und strenge Kontrollen in den Online-Netzwerken Luft machte. Das US-Außenministerium warnte wegen der strengen Corona-Beschränkungen vor Reisen nach Shanghai. Die am Montag verkündeten Lockerungen zielen offenbar darauf ab, der Wut über die Corona-Politik der örtlichen Behörden die Spitze zu nehmen.

Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa

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