Politik

Digital-Staatsministerin Bär "Bei digitaler Bildung massiv aufräumen"

2021 werde "das Jahr der digitalen Bildung", kündigt Dorothee Bär an.

2021 werde "das Jahr der digitalen Bildung", kündigt Dorothee Bär an.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa Pool)

Digital-Staatsministerin Dorothee Bär lässt im Podcast "Wickert trifft" kein gutes Haar an der Ausstattung deutscher Schulen. In den vergangenen Jahren sei es "nullkommanull vorangegangen". Erst während der Corona-Pandemie sei "wahnsinnig viel passiert".

"Ich gebe Ihnen Recht, dass vieles nicht stimmt", sagt Digital-Staatsministerin Dorothee Bär, angesprochen auf die vielen Probleme bei der Digitalisierung deutscher Schulen, im Podcast "Wickert trifft" des Journalisten, Autors und früheren Tagesthemen-Moderators Ulrich Wickert.

"Ich bin sehr stark dafür, dass wir bei der digitalen Bildung massiv aufräumen", so die CSU-Politikerin. "Ich sage auch, dass wir uns die letzten Jahre insgesamt an unseren Kindern versündigt haben, weil es nullkommanull vorangegangen ist." Bär sieht die Gründe im Föderalismus. Sie verweist auf die Zersplitterung der 16 Kultusministerien und eine "allgemeine Fragmentierung" auch innerhalb der Bundesländer. "Im Moment gewinnt derjenige, der eine engagierte Schulleiterin oder einen engagierten Schulleiter hat."

Dennoch gibt sich die Staatsministerin für Digitalisierung auch optimistisch, dass es in Zukunft besser laufen werde. In der Not der Corona-Pandemie sei bereits "wahnsinnig viel passiert". Man habe sich geeinigt, die Lehrerinnen und Lehrer besser auszustatten. Außerdem sei ein Sondertopf für Schülerinnen und Schüler geschaffen worden. Dass es mit der Auszahlung der Finanzmittel so schleppend vorangegangen sei, liege an den Ausschreibungen in den Bundesländern. "Aber auch da wird es jetzt einen massiven Schub geben", kündigt Bär an.

Für sie sei ganz klar, dass 2021 "das Jahr der digitalen Bildung" werde. Es müssten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Schulen "sofort, immer, täglich und minütlich" vom Präsenzunterricht in den digitalen Unterricht wechseln können. Auch außerhalb einer Pandemie, "weil natürlich immer was sein kann". Es gehe darum, andere Formen des Unterrichts zu ermöglichen. "Über 60 Prozent aller Schülerinnen und Schüler, die im Jahr 2020 die Grundschule besucht haben, werden einmal in Berufen arbeiten, die es in diesem Jahr noch gar nicht gibt. Das heißt, wir bereiten unsere Kinder auf ein Leben vor, das mit dem, was sie später erleben werden, überhaupt nichts gemein hat", kritisiert Bär.

Der Podcast "Wickert trifft" mit Dorothee Bär ist seit dem 17. Dezember 2020 auf Audio Now sowie allen anderen bekannten Podcast-Plattformen abrufbar.

Quelle: ntv.de, sks

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