Militär wird verlegt Belarus prüft Kampfbereitschaft seiner Truppen
13.12.2022, 13:36 Uhr
Belarussische Soldaten sitzen auf gepanzerten Mannschaftstransportern an einem unbekannten Ort.
(Foto: via REUTERS)
Ist das alles eine normale Inspektion? Belarus testet überraschend die Kampfbereitschaft seiner Armee. Die beteiligten Einheiten müssen sich so schnell wie möglich in "ausgewiesene Gebiete" begeben und ihre "Sicherheit und Verteidigung organisieren", heißt es.
Belarus hat eine überraschende Truppeninspektion angesetzt. Auf Anordnung von Machthaber Alexander Lukaschenko werde die "Kampfbereitschaft" der belarussischen Streitkräfte überprüft, teilte das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Da dabei auch Militärausrüstung und -personal verlegt würden, müsse sich die Bevölkerung auf Verkehrsbehinderungen einstellen.
Die an der Inspektion beteiligten Truppen müssen sich laut dem Ministerium so schnell wie möglich in "ausgewiesene Gebiete" begeben und ihre "Sicherheit und Verteidigung organisieren". Zudem sollten sie Behelfsbrücken über die Flüsse Memel und Bjaresina errichten. Es seien "umfassende Aktivitäten" vorgesehen, wie etwa die "Organisation von Schutz und Verteidigung".
Lukaschenko ist ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin. Vor Beginn des russischen Einmarschs am 24. Februar in die Ukraine hielt Moskau in Belarus Militärübungen ab, zu Beginn der Offensive drangen russische Soldaten auch von belarussischem Gebiet aus in das Nachbarland Ukraine ein. Kiew hat seitdem seine Verteidigung an seiner Nordgrenze zu Belarus und Russland verstärkt.
Lukaschenko: Wollen keine Truppen in die Ukraine schicken
Lukaschenko hat jedoch wiederholt versichert, dass er keine Truppen in die Ukraine entsenden will. Als Russland und Belarus Mitte Oktober die Gründung einer gemeinsamen Militäreinheit ankündigten, betonte Minsk, diese solle rein "defensiven" Zwecken dienen.
Auch wurde vergangene Woche bekannt, dass Belarus offenbar den Transport ukrainischen Getreides durch sein Staatsgebiet genehmigt, damit es von litauischen Häfen aus exportiert werden kann. Minsk erlaube dies ohne Vorbedingungen, hieß es von UN-Generalsekretär António Guterres in New York nach einem Treffen mit dem stellvertretenden Außenminister von Belarus, Juri Ambrasewitsch. Gleichzeitig habe Ambrasewitsch die Bitte seiner Regierung wiederholt, derzeit mit Sanktionen belegte Düngemittel exportieren zu können.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP