Politik

Helge Braun im "ntv Frühstart" "Belastung und Tote bleiben nicht aus"

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Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun befürchtet wegen der niedrigen Impfquote auch langfristig viele Corona-Tote. Die Booster-Impfung sei nun entscheidend.

Kanzleramtschef Helge Braun hat mit Blick auf die stark ansteigenden Corona-Neuinfektionen für die Booster-Impfung geworben. Zudem warnte der CDU-Politiker davor, dass die Gefahr der Belastung des Gesundheitswesens sowie hohe Todeszahlen, bei so vielen Ungeimpften, langfristig ein Thema sein könnte.

"Wenn ein Drittel der Bevölkerung weiterhin nicht geimpft ist und davon in Teilen auch Ältere und Hochbetagte, dann bleibt diese Belastung des Gesundheitswesens und in der Folge auch leider die Toten nicht aus", sagte Braun im "Frühstart" bei ntv.

Über die aktuellen Infektionszahlen sagte der Kanzleramtschef, der wie die gesamte Bundesregierung nur noch geschäftsführend im Amt ist: "Wir sehen in etlichen Kreisen jetzt schon eine ernste Belastung des Gesundheitssystems, dass Patienten verlegt werden müssen. Deswegen müssen wir jetzt handeln."

Booster-Impfung auch für Jüngere

Braun warb zudem für die sogenannte Booster-Impfung für ältere Menschen, aber auch für jüngere: "Viele haben das Gefühl, dass sie durch die zweite Impfung gut geschützt sind, das gilt für Jüngere in der Bevölkerung auch tatsächlich, aber die Älteren müssen jetzt die Booster-Impfung wahrnehmen."

Studien aus Israel zeigten, dass eine Booster-Impfung auch für jüngere Menschen "extrem hilfreich" sei, um das Übertragungsrisiko zu reduzieren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfehle zwar gerade eine Booster-Impfung für Ältere, "aber grundsätzlich zugelassen ist sie auch für Jüngere".

Es sei die "klare Aussage" aus der Politik, "auch jenseits der STIKO-Empfehlung, dass Jüngere sich boostern lassen können", so Braun

Angebot an die Bundesländer

Zudem erhöhte Braun den Druck auf die Bundesländer mit Blick auf eine Ministerpräsidentenkonferenz. Es gebe zwar noch keinen konkreten Termin, Braun sagte aber: "Die Situation ist jetzt ernst und nicht in zwei oder drei Wochen. Deshalb drängen wir auch darauf, dass es bald ist."

Braun betonte, dass "jetzt die Zeit" sei, um sich über die ansteigenden Infektions- und Todeszahlen auszutauschen. Auf die Frage, ob an so einer Konferenz auch die Chefs der Ampel-Parteien teilnehmen würden, antwortete Braun: "Parteivorsitzende waren bisher nie Teil einer Ministerpräsidentenkonferenz, aber natürlich ist die derzeitige Regierung auch bereit, sich intensiv mit den Parteien auszutauschen, die die zukünftige Mehrheit im Deutschen Bundestag und in der Regierung stellen werden."

Es gehe hier um eine "staatspolitische Herausforderung, da müssen alle zusammenarbeiten". Braun betonte, dass die geschäftsführende Bundesregierung bis "zum letzten Tag" im Amt sei und "Verantwortung für Deutschland" trage.

Quelle: ntv.de, psa

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