Politik

Nach Pariser Attentaten Belgische Polizei fasst fünf Terrorverdächtige

Spezialkräfte der Polizei bei der Razzia in Molenbeek.

Spezialkräfte der Polizei bei der Razzia in Molenbeek.

(Foto: imago/Belga)

Auf der Suche nach den Hintermännern und Unterstützern der Pariser Anschläge wertet die Brüsseler Polizei Telefongespräche aus. Daraufhin gibt es in Brüssel Razzien und fünf Festnahmen.

Die belgische Polizei hat bei Razzien im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen fünf weitere Personen festgenommen. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wurden zwei Brüder und deren Freund bei einer Wohnungsdurchsuchung am Sonntagabend im Brüsseler Stadtteil Dansaert aufgegriffen. Das Wohnhaus liegt weniger als einen Kilometer vom Grand-Place entfernt, wo derzeit der traditionelle Weihnachtsmarkt stattfindet. Anlass der Aktion seien die Ergebnisse der Auswertung von Telefongesprächen gewesen.

An diesem Montag gab es eine zweite Razzia im Stadtteil Laeken. Dort seien zwei weitere Personen festgenommen worden. Weder Waffen noch Sprengstoff seien bei den Einsätzen gefunden worden. Weitere Einzelheiten wollte die Staatsanwaltschaft nicht mitteilen. Die Festgenommen sollen dem Haftrichter vorgeführt werden.

Was ihnen konkret vorgeworfen wird, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit. Sie erklärte lediglich, die Festnahmen stünden im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris, bei denen Mitte November 130 Menschen getötet worden waren und zu denen sich die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bekannt hatte. Auch die Identität der Festgenommenen ist bisher nicht bekannt. Von der Justiz hieß es nur, dass der Einsatz in Molenbeek nicht direkt mit der Suche nach dem flüchtigen Verdächtigen Salah Abdeslam zu habe.

Von Abdeslam, der ebenso wie mehrere der Attentäter in Molenbeek wohnte und mit internationalem Haftbefehl gesucht wird, fehlt seit Wochen jede Spur. Am Sonntag verlautete aus belgischen Ermittlerkreisen, der 26-Jährige sei durch drei Polizeikontrollen geschlüpft, als ihn Freunde in der Nacht der Anschläge mit dem Auto von Paris nach Brüssel fuhren. Wegen Unterstützung der Attentäter wurden in Belgien inzwischen Verfahren gegen acht Verdächtige eingeleitet. Allerdings reichten den Richtern bei vielen nach Razzien festgenommenen Personen die vorgebrachten Gründe nicht aus, um eine Haft anzuordnen.

Quelle: ntv.de, hul/AFP/rts

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