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Zu wenig Spione? Bericht: Deutscher Auslandsgeheimdienst unterbesetzt

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Der BND hat vor wenigen Jahren ein neues Besucherzentrum eingeweiht.

Der BND hat vor wenigen Jahren ein neues Besucherzentrum eingeweiht.

(Foto: dpa)

Der BND will sich der Öffentlichkeit transparenter präsentieren. Jetzt kommen allerdings unliebsame Details über die Behörde ans Tageslicht. Hunderte Stellen beim deutschen Auslandsgeheimdienst sind nicht besetzt - dazu gibt es noch andere Probleme.

Hunderte Stellen sollen beim Bundesnachrichtendienst nicht besetzt sein. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Demnach arbeiten derzeit 6500 Männer und Frauen beim deutschen Geheimdienst, 700 Stellen seien jedoch unbesetzt. Problematisch sei der Zeitung zufolge auch der Anspruch auf Homeoffice. In den eigenen vier Wänden hätten die Beamten nämlich keinen Zugriff auf Akten oder ihren Dienstrechner.

Dazu beklage der BND einen hohen Krankenstand. Mehr als 1000 Beamte hätte 30 oder mehr Fehltage. Anteil hätte das Rotationsprinzip der Behörde. So würden Experten auch in fachfremden Bereichen eingesetzt.

Vor wenigen Tagen hatte sich der BND noch offener für die Öffentlichkeit präsentiert. Dafür soll das Besucherzentrum des deutschen Auslandsgeheimdienstes in Berlin vom 6. August an auch ohne die bisher nötige Gruppenanmeldung besucht werden können, wie BND-Präsident Bruno Kahl bei der Eröffnung der Erweiterung des Zentrums ankündigte.

Seit dem Start des Besucherzentrums vor fünf Jahren hätten sich mehrere Zehntausend Bürger in angemeldeten Gruppen über die Aufgaben, Themen, Befugnisse, Methoden, aber auch die Kontrolle des Bundesnachrichtendienstes informiert.

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Das Besucherzentrum sei ein wesentlicher Teil der "Transparenz, von der wir uns natürlich auch erhoffen, einen Zuschuss an Legitimität, an Vertrauen zu erarbeiten", ergänzte Kahl. Man wolle so die Vorbehalte gegen den BND abbauen, Verständnis für Auftrag und Methoden wecken und sich "als ein kompetenter, als ein leistungsstarker und zuverlässiger Dienstleister der Bundesregierung" präsentieren.

Das Besucherzentrum wurde im November 2019 eingeweiht. Bisher erhalten nur Gruppen mit mindestens 20 Personen Zutritt, die sich anmelden müssen. Nun wurde das Konzept überarbeitet. Vom 6. August an ist das Besucherzentrum in Berlin-Mitte laut Kahl dienstags bis freitags jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Das Zentrum ist Teil der Personalgewinnung des BND - der Dienst konkurriert bei der Suche nach Fachkräften mit zahlungskräftigen Privatunternehmen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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