Vergeltungsschlag in Nordsyrien Bericht: Türkei greift IS-Stellungen an
24.08.2016, 06:34 Uhr
Bereits am Wochenende hatte Ankara angekündigt, sich "aktiver" am Vorgehen gegen den IS zu beteiligen.
(Foto: AP)
Die Türkei intensiviert offenbar ihr militärisches Vorgehen gegen den Islamischen Staat. Berichten zufolge greifen Streitkräfte nahe der Grenze mit Artilleriefeuer an - es soll sich dabei um einen Vergeltungsschlag gegen die Terrormiliz handeln.
Die Türkei hat einem Bericht zufolge gemeinsam mit Luftwaffen der US-angeführten Koalition eine Militäroperation gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Nordsyrien begonnen. Türkische Streitkräfte griffen den IS am frühen Morgen in Dscharabulus nahe der türkischen Grenze mit Artilleriefeuer an, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf offizielle Quellen berichtete.
Es handelte sich demnach um einen Vergeltungsschlag. Ziel sei es, die türkische Grenze von Terrorgruppen zu befreien. Am Dienstag waren mehrere, mutmaßlich von IS-Gebiet aus abgefeuerte Mörsergranaten im türkischen Grenzort Karkamis eingeschlagen. Zudem hatten erstmals seit Monaten wieder Raketen die türkische Grenzstadt Kilis getroffen. In beiden Fällen war niemand verletzt worden.
Bereits in der Nacht zum Dienstag beschoss die Türkei laut Anadolu IS-Stellungen in Dscharabulus. Auch auf Stellungen der von den USA unterstützten syrischen Kurdenmiliz YPG feuerte die Armee - vor dem heutigen Besuch von US-Vizepräsident Joe Biden in Ankara. Am Dienstag wurden die Einwohner von Karkamis zum Verlassen der Region aufgefordert.
Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hatte am Wochenende angekündigt, dass sich die Türkei "aktiver" in eine Lösung des Syrienkonfliktes einbringen werde. Nach dem Anschlag in Gaziantep vom Samstag legte Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach und forderte, die Grenze zu Syrien müsse vollständig vom IS "gesäubert" werden.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa