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Mehr chirurgische Einsätze Bericht: USA für Ende israelischer Bodenoffensive

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US-Präsident sprach bei Israels Vorgehen von "willkürlichen" Bombardements.

US-Präsident sprach bei Israels Vorgehen von "willkürlichen" Bombardements.

(Foto: dpa)

Israels Verbündete drängen das Land stärker zu mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Daher wollen die USA einem Medienbericht zufolge einen Strategiewechsel seitens der Netanjahu-Regierung hin zu gezielteren Einsätzen.

Der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Weißen Hauses mit israelischen Gesprächspartnern über eine niedrigere Intensität der Kampfhandlungen im Gazastreifen gesprochen. Es könnte einen entsprechenden Übergang in der nahen Zukunft geben, sagt Jake Sullivan. "Ich möchte aber keine Zeitmarke daran koppeln", erklärt er. Der Berater macht keine detaillierten Angaben darüber, wie eine solche Militäroperation mit niedriger Intensität aussehen könnte.

Mehr will in diesem Fall die "New York Times" wissen. Sullivan soll Israel geraten haben, die großangelegte Bodenkampagne im Gazastreifen zu beenden und zu einer gezielteren Phase in seinem Krieg gegen die Hamas überzugehen, wie amerikanische Beamte der Zeitung mitteilten. Vier amerikanische Beamte sagten, Biden wolle, dass Israel innerhalb von drei Wochen oder kurz danach zu präziseren Taktiken übergeht. Demnach soll Israel künftig auf eine chirurgischere Strategie setzen und Elitetruppen einsetzen, um Hamas-Führer zu töten, Geiseln zu befreien und Tunnel zu zerstören.

Die Kluft zwischen den Vereinigten Staaten und Israel hat sich in der Frage der israelischen Kriegsführung gegen die Hamas und einer Nachkriegsregelung für den Gazastreifen in den vergangenen Wochen vergrößert. Am Dienstag übte Präsident Biden seine bisher schärfste Kritik an der Regierung Netanjahus, die seiner Meinung nach kein Interesse an der Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates habe.

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Biden fügte hinzu, dass Israel wegen der "willkürlichen Bombardierung" des Gazastreifens allmählich an internationaler Unterstützung verliere. Später spielte das Weiße Haus Bidens Kommentare herunter. Sprecher John F. Kirby sagte, der Präsident habe lediglich seine Besorgnis über die zunehmenden zivilen Opfer in diesem Krieg zum Ausdruck gebracht.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet und rund 240 Geiseln nach Gaza verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und begann Ende Oktober mit einer Bodenoffensive. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums kamen bisher rund 18.000 Menschen im Gazastreifen ums Leben.

Quelle: ntv.de, mba

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