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150.000 Geschosse auf dem Weg Bericht: USA schicken Ukraine Munition aus Israel

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Die Ukraine benötigt für ihren Kampf gegen die russische Invasion nicht nur Waffen, sondern auch massenhaft Munition. Die bekommt sie nun von den USA aus Israel.

Die Ukraine benötigt für ihren Kampf gegen die russische Invasion nicht nur Waffen, sondern auch massenhaft Munition. Die bekommt sie nun von den USA aus Israel.

(Foto: picture alliance / AA)

Die Ukraine ist auf Waffen westlicher Staaten angewiesen, mit fortschreitender Kriegsdauer wird jedoch auch Munition immer knapper. Einem Bericht der "New York Times" zufolge helfen die USA nun aus und schicken Tausende Artilleriegeschosse aus ihren Beständen in Israel in Richtung Ukraine.

Das US-Verteidigungsministerium will einem Medienbericht zufolge in Israel gelagerte Munition der Ukraine übergeben. Wie die "New York Times" berichtete, bereitet sich das Pentagon derzeit auf den Waffentransfer an das von Russland angegriffene Land vor. Etwa die Hälfte der für die Ukraine bestimmten 300.000 Artilleriegeschosse sei demnach bereits nach Europa verschifft worden.

Ein Sprecher des israelischen Militärs bestätigte, dass in Israel gelagerte Ausrüstung vor einigen Wochen auf Bitte der USA den US-Streitkräften übergeben wurde. Nach Angaben der "New York Times" hatte Israel zuvor Bedenken geäußert. Das Land befürchtete demnach, dass die Lieferung der Bestände an die Ukraine die Beziehungen mit Russland gefährden könnten.

Israel lehnte bislang aus eigenen Sicherheitsinteressen Waffenlieferungen an die Ukraine strikt ab. Russland hat unter anderem großen Einfluss auf die Lage in Syrien. Israel will in dem Nachbarland verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss ausweiten.

Depots sichern US-Versorgung im Nahen Osten

Die US-Waffenreserven in Israel wurden dem Medienbericht zufolge 1973 im Jom-Kippur-Krieg, den Ägypten, Syrien und andere arabische Länder gegen Israel führten, eingerichtet. Die Reserven dienten der Versorgung von US-Streitkräften im Nahen Osten. Zudem habe Israel auf einen Teil im Notfall zurückgreifen können, hieß es. Die US-Regierung habe demnach zugesichert, die Bestände wieder aufzufüllen. Das israelische Verteidigungsministerium äußerte sich nicht zu dem Bericht. Am Abend wird US-Sicherheitsberater Jake Sullivan zu seinem ersten Besuch seit der Vereidigung der neuen Regierung in Israel erwartet.

Die Ukraine hat dem "New York Times"-Bericht zufolge nur noch geringe eigene Munitionsvorräte und ist auf Lieferungen aus den USA und anderen westlichen Ländern angewiesen. Demnach benötigen die ukrainischen Streitkräfte rund 90.000 Artilleriegranaten pro Monat, was die Produktionskapazitäten der USA und Europas bei Weitem übersteigt. Um die Differenz auszugleichen, greifen die USA demnach auch auf Waffenbestände in Südkorea zurück.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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