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Werft in SchieflageBerlin meldet Verzögerung beim Bau neuer Fregatte F126

10.07.2025, 18:28 Uhr
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Konzeptgrafik einer Fregatte vom Typ F126. (Foto: Damen Schelde Naval Shipbuilding)

Zur Stärkung der Bundeswehr ordert das Verteidigungsministerium sechs moderne Fregatten vom Typ F126. in drei Jahren soll das erste Schiff eigentlich an die Marine übergeben werden. Doch es gibt Verzögerungen beim Bau. Eine an dem Projekt beteiligte Werft befindet sich offenbar in Schieflage.

Wegen Problemen bei der niederländischen Werft Damen Naval rechnet das Bundesverteidigungsministerium mit Verzögerungen beim Bau der neuen Fregatte F126. Grund seien Probleme "mit IT-Schnittstellen bei der firmeneigenen Konstruktions- und Fertigungssoftware" bei dem niederländischen Unternehmen, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Die "Wirtschaftswoche" berichtete unter Berufung auf Regierungs- und Koalitionskreise, das milliardenteure Rüstungsprojekt könne gar "in seiner jetzigen Form vor dem Aus" stehen.

"Zum aktuellen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass das Projekt, wenn auch mit zeitlichen Verzögerungen, fortgeführt werden kann", erklärte dazu der Ministeriumssprecher. "Wir sind mit den zivilen und staatlichen Verantwortlichen im ständigen Austausch, um bestmöglich bei der Entwicklung von Lösungsansätzen zu unterstützen."

Angaben zum Ausmaß der Verzögerungen oder zu möglichen Kostensteigerungen konnte das Ministerium "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht machen. Die erste Fregatte sollte ursprünglich 2028 an die deutsche Marine übergeben werden. Die Bundesregierung hat insgesamt sechs Exemplare geordert. Das Auftragsvolumen wird mit mehr als neun Milliarden Euro angegeben. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" steht die niederländische Werft vor der Insolvenz.

Niederländisches Parlament stimmt für Überbrückungskredit

Der niederländische Staat will dem angeschlagenen Unternehmen mit einem umfangreichen Paket helfen. Eine breite Mehrheit des Parlaments stimmte in Den Haag einem entsprechenden Vorhaben zu. Nach Angaben von Regierungskreisen geht es um einen Überbrückungskredit in Höhe von 270 Millionen Euro.

In den Unterlagen des Parlaments werden der Name des Unternehmens sowie die genauen Beträge nicht genannt. Regierungskreise bestätigen jedoch niederländischen Medien zufolge, dass es um die Werft geht. Die Abgeordneten waren für diese Entscheidung aus ihrer Sommerpause zurückgekehrt, sie waren vor der Abstimmung vertraulich informiert worden.

Das Bundesverteidigungsministerium habe Anfang Juli schriftlich den Bundestag über "maßgebliche Verzögerungen" bei dem Projekt informiert, die auch zu einer "finanziellen Schieflage" bei Damen Naval führten, berichtete die "Wirtschaftswoche" weiter. Die Bundesregierung wolle deshalb "bis Ende 2025 eine umfassende Vertragsanpassung durchführen".

Die neuen Fregatten der Klasse F126 haben eine Länge von 166 Metern und wären laut Bundeswehr künftig "die größten Kampfschiffe" der Marine. Demnach können sie Ziele "unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft bekämpfen". Als Einsatzmöglichkeiten werden "Seeraumüberwachung, das Durchsetzen von Embargos, das Unterstützen von Spezialkräften sowie Evakuierungsoperationen" genannt.

An dem milliardenschweren Rüstungsauftrag sind die deutschen Werften Blohm+Voss, German Naval Yards und die Peene-Werft beteiligt. Mit dem Bau des ersten Schiffs war Ende 2023 in der Wolgaster Peene-Werft begonnen worden.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa

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