Manche dürfen, andere nicht Berlin streitet über Hitzefrei in Verwaltung
07.08.2018, 11:01 Uhr
Lompscher bei einer Sitzung im Berliner Abgeordnetenhaus im vergangenen November. Neben ihr Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen.
(Foto: picture alliance / Britta Peders)
Die Hauptstadt schwitzt - und auch in der Verwaltung ist den Mitarbeitern sehr warm. Das sorgt für schlechte Stimmung. Denn manche bekommen Hitzefrei, andere nicht. Der brandenburgische Ministerpräsident hat nun einen heißen Tipp für die Berliner.
In Berlin gibt es Streit über Hitzefrei - nicht allerdings für Schüler, die in der Hauptstadt noch Ferien haben, sondern für den öffentlichen Dienst. Nach heftiger Kritik an entsprechenden Regelungen zogen mehrere Senatsverwaltungen ihre Erlaubnis zurück, wonach Mitarbeiter während heißer Tage ab 14 Uhr Dienstschluss bekommen, wie die "Berliner Morgenpost" berichtet. Demnach hoben Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) und Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linke) die Regelung wieder auf.
Doch nun gibt dem Bericht zufolge Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) ihren Beschäftigen frei. "Aufgrund der extremen Hitze in den nächsten Tagen hat die Senatorin entschieden, eine weitergehende Regelung für die Arbeitszeiten zu treffen", wurde eine Sprecherin zitiert. In einer Rundmail hieß es laut der Zeitung, von Dienstag bis Donnerstag könnten alle Mitarbeiter um 14 Uhr den Dienst beenden. Dies gelte als voller Arbeitstag.
Kritik an der Regelung kam laut "Morgenpost" aus den Berliner Bezirken und aus dem umliegenden Brandenburg. Der Potsdamer SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte der Zeitung, der öffentliche Dienst dürfe keine solchen Privilegien schaffen. "Was wäre, wenn jeder aufhören würde zu arbeiten bei der Hitze?" In Brandenburg gibt es laut "Morgenpost" eine einheitliche Regelung zum Hitzefrei.
Daniel Buchholz, ein SPD-Abgeordneter aus dem Bezirk Spandau, sagte: "Gerade in der Berliner Bausenatsverwaltung ist viel Arbeit zu erledigen." Damit spielte er darauf an, dass die Verwaltung Probleme hat, die ehrgeizigen Ziele zum Wohnungsbau zu erreichen. Auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller regte sich laut "Morgenpost" kürzlich darüber auf, dass der Baudirektorin Regula Lüscher eine mehrmonatige Auszeit genehmigt wurde.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP