Politik

Folge von russischem Beschuss Betreiber muss fast in ganzer Ukraine den Strom abschalten

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Durch viele Kabel in der Ukraine floss am Sonntag kein Strom.

Durch viele Kabel in der Ukraine floss am Sonntag kein Strom.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Die Strom- und Wärmeversorgung in der Ukraine ist infolge russischen Beschusses immer wieder labil. Nun schaltet der staatliche Betreiber fast im gesamten Land den Strom ab. Eine Notfallmaßnahme, wie es heißt. Das sind nicht nur für Privathaushalte schlechte Nachrichten.

Nach großangelegten russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur ist in weiten Teilen der Ukraine der Strom abgeschaltet worden. Es handele sich um eine Notfallmaßnahme, die sowohl die Industrie als auch Privathaushalte betreffe, teilte der staatliche Betreiber Ukrenergo mit. Demnach mussten am Sonntag alle bis auf drei Regionen ohne Strom auskommen.

Bei den Drohnen- und Raketenangriffen vom Samstag wurden ukrainischen Angaben zufolge mindestens 19 Menschen verletzt. Das bei einem russischen Raketenangriff beschädigte Wasserkraftwerk an einem Stausee des Dnipro bei Saporischschja beispielsweise ist nach Behördenangaben in "kritischem Zustand". Spezialisten müssten die Sicherheit des dazugehörigen Damms untersuchen, sagte der Militärgouverneur von Saporischschja, Iwan Fedorow, am Samstag im ukrainischen Fernsehen. "Derzeit ist der Verkehr vom linken Ufer zum rechten Ufer vollständig gesperrt, sodass der Verkehr für die Anwohner eingeschränkt ist."

Die anhaltenden russischen Angriffe auf das Stromnetz in den vergangenen Wochen haben die ukrainische Regierung gezwungen, die Stromversorgung landesweit gezielt zu unterbrechen. Zu den folgenschwersten Angriffen der letzten Zeit gehörten einer vom April, bei dem das größte Wärmekraftwerk der Hauptstadt Kiew beschädigt wurde, und ein weiterer am 8. Mai, der sich gegen Stromanlagen in mehreren Regionen richtete. Russland feuert aber stetig neue Raketen in Richtung kritischer Infrastruktur. Nach den Angriffen vom Samstag fing die Flugabwehr nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe 25 weitere Drohnen ab, die in der Nacht zum Sonntag gestartet wurden.

Aber auch ukrainische Truppen schossen auf russische Grenzregionen. Dabei wurden sechs Menschen in der Stadt Schebekino in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine verletzt, wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteilte. Zudem sei der stellvertretende Leiter des Bezirks Korotschanski durch die Detonation von Munition getötet worden. Er nannte keine Einzelheiten. In der benachbarten Region Kursk wurden drei Menschen verletzt, als ein Sprengsatz von einer Drohne abgeworfen wurde, wie der Verwaltungschef Alexej Smirnow mitteilte.

Quelle: ntv.de, als/AP/dpa

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