Warnung Richtung Kreml Biden sichert Ukraine Unterstützung zu
03.01.2022, 03:02 Uhr
(Foto: imago images/UPI Photo)
Seit Wochen zieht Russland Truppen an der ukrainischen Grenze zusammen. Als Reaktion darauf vollziehen Washington und Kiew den Schulterschluss. US-Präsident Biden droht dem Kreml mit einer "entschlossenen" Reaktion, sollte es zu einer Invasion kommen.
US-Präsident Joe Biden hat in einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj versichert, dass die USA und ihre Verbündeten "entschlossen" auf eine russische Invasion der Ukraine reagieren würden. Biden habe in dem Gespräch am Sonntag auch die US-Unterstützung für "die Souveränität und territoriale Integrität" der Ukraine bekräftigt, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, mit.
Selenskyj begrüßte seinerseits die "standhafte Unterstützung" der Vereinigten Staaten für sein Land. Mit Biden habe er über ein gemeinsames Vorgehen der USA, der Ukraine und ihrer Partner zur "Erhaltung des Friedens in Europa" und zur Verhinderung einer weiteren Eskalation diskutiert, schrieb der ukrainische Präsident auf Twitter.
Zuletzt hatte Selenskyj in seiner Neujahrsansprache gesagt, dass er nicht nur die 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim zur Ukraine zurückholen wolle. Auch die von prorussischen Separatisten kontrollierten Teile der Ostukraine sollten zurückkommen. Nach UN-Schätzungen sind seit 2014 mehr als 13.000 Menschen im Donbass bei Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und den von Russland unterstützten Separatisten getötet worden.
Gipfeltreffen in Genf
Biden unterstrich in dem Telefonat laut Psaki seine Unterstützung für die diplomatischen Bemühungen, den Ukraine-Konflikt zu entschärfen. Regierungsvertreter der USA und Russlands wollen am 9. und 10. Januar in Genf über den Konflikt beraten. Russland hatte mehrfach kritisiert, dass die Ukraine die unter internationaler Vermittlung getroffenen Vereinbarungen immer wieder verletze.
Am Donnerstag hatte Biden bereits mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Schon dabei drohte er mit einer "entschlossenen" Reaktion auf einen russischen Einmarsch im Nachbarland. Putin warnte seinerseits den US-Präsidenten davor, harte Sanktionen gegen Russland zu verhängen.
Ein massiver russischer Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze hatte in den vergangenen Woche in der Ukraine wie im Westen die Ängste geschürt, dass eine russische Invasion in dem Nachbarstaat drohe. Moskau dementiert jedoch jegliche Angriffspläne, weist Kritik an den Truppenbewegungen zurück und wirft seinerseits Kiew und der NATO "Provokationen" vor.
Inzwischen laufen intensive diplomatische Deeskalationsbemühungen. Zwei Tage nach den Genfer Gesprächen zwischen den USA und Russland sind Beratungen zwischen Russland und der NATO geplant. Am 13. Januar sollen dann Konsultationen zwischen Russland und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) folgen.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa