Sorge vor Verbündeten des Iran Blinken befürchtet Angriffe auf US-Einrichtungen im Nahen Osten
22.10.2023, 22:15 Uhr Artikel anhören
"Wir gehen davon aus, dass es die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation gibt", sagt Blinken.
(Foto: AP)
Irakische Milizen attackieren vor wenigen Tagen zwei US-Basen im Irak mit Drohnen. Außenminister Blinken befürchtet weitere Attacken. In Bagdad wird das Botschaftspersonal sicherheitshalber ausgedünnt.
US-Außenminister Antony Blinken befürchtet im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg Angriffe auf US-Einrichtungen und US-Personal. "Wir sind besorgt über die Möglichkeit, dass Verbündete des Iran ihre Angriffe gegen unser eigenes Personal, unsere eigenen Leute verstärken", sagte er im Fernsehsender CBS News. "Wir gehen davon aus, dass es die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation gibt."
Das Außenministerium in Washington gab zudem bekannt, dass aus der irakischen Hauptstadt Bagdad alles nicht unbedingt notwendige Botschaftspersonal und dessen Familienangehörige abgezogen werde. Dies geschehe "wegen zunehmender Sicherheitsdrohungen gegen US-Personal und US-Einrichtungen". Auch das Personal des Konsulats in der von Kurden kontrollierten irakischen Stadt Erbil werde weitestgehend abgezogen.
Zudem wurde eine Reisewarnung für den Irak herausgegeben. US-Bürger sollten nicht in das Land reisen. Dem Iran nahestehende bewaffnete Truppen hatten zuvor gedroht, US-Einrichtungen im Irak wegen Washingtons Unterstützung für Israel anzugreifen.
Am Mittwoch hatten im Irak zwei vom Iran unterstützte Milizen US-Streitkräfte mit Drohnen angegriffen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters wurde dabei eine kleine Anzahl von Soldaten verletzt. Wer die Attacken auf die beiden Luftwaffenstützpunkte Al Harir und Ain al Asad befohlen hat, ist den Berichten zufolge unklar. Der sogenannte Islamische Widerstand im Irak - eine Dachorganisation der vom Iran unterstützten irakischen Milizen - übernahm die Verantwortung für den Angriff auf den Stützpunkt Ain al Assad.
Daraufhin kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Wochenende die Verlegung von Raketenabwehrsystemen und zusätzlichen Truppen in den "gesamten" Nahen Osten an. Dies sei eine Reaktion auf die "jüngste Eskalation" des Iran und seiner Verbündeten. Wie viele zusätzliche US-Truppen in der Region stationiert werden sollen, sagte Austin nicht. Demnach sollen ein Raketenabwehrsystem vom Typ THAAD sowie mehrere Batterien Patriot-Boden-Luft-Raketen in der Region stationiert werden.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP