Politik

Straßenzüge in Schutt und Asche Brand zerstört über 130 Häuser in Kalifornien

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
In den Überresten ihres Hauses sucht diese Familie nach Habseligkeiten, die nicht komplett zerstört wurden.

In den Überresten ihres Hauses sucht diese Familie nach Habseligkeiten, die nicht komplett zerstört wurden.

(Foto: AP)

Nach dem großen Waldbrand in Südkalifornien kehren die Bewohner in die ausgebrannten Siedlungen zurück. Einige finden dort kaum noch etwas vor. In unwegsamen Gebieten geht der Kampf gegen die Flammen weiter.

Abgebrannte Straßenzüge, verkohlte Fahrzeuge - viel mehr finden einige Anwohner in Südkalifornien, die in die Brandgebiete zurückkehren, nicht vor. Das sogenannte "Mountain Fire" nahe der Stadt Camarillo nordwestlich von Los Angeles hat mindestens 132 Häuser sowie andere Gebäude zerstört und 88 weitere beschädigt. Das Ausmaß der Schäden dürfte noch steigen. Nach Angaben der Behörden dauert die Begutachtung der ausgebrannten Gebiete an.

Die Flammen hatten sich durch heftige Winde schnell auf einer Fläche von mehr als 82 Quadratkilometern ausgebreitet. Anfangs waren die Windböen so stark, dass keine Löschflugzeuge eingesetzt werden konnten. Gestern entspannte sich die Lage leicht, der Wetterdienst hob die Windwarnung auf. Knapp 2500 Feuerwehrleute und Helfer waren im Einsatz. Sie konnten die schnelle Verbreitung der Flammen in den Wohngebieten leicht eindämmen.

Die Brände würden jetzt in steilen, unzugänglichen und trockenen Gebieten toben. Dort sei die Bekämpfung schwierig, teilten die Feuerwehr im Bezirk Ventura County mit. Am Rande der Stadt Camarillo legte das "Mountain Fire" ganze Straßenzüge in Schutt und Asche. Tausende Anwohner hatten die betroffenen Gebiete rasch räumen müssen, oft nur mit wenigen Habseligkeiten.

Alle Erinnerungen verbrannt

"Es ist ein riesiger Schock, wie ein schlechter Traum", sagte Brittanie Bibby der "Los Angeles Times". Sie war mit ihrer Familie erst kürzlich von Arizona nach Kalifornien zurück in ihr Elternhaus gezogen. Nun sei alles verbrannt - "alle Erinnerungen an die Familie, alle unsere Besitztümer".

Von der Villa mit Pool ist nicht mehr viel übrig.

Von der Villa mit Pool ist nicht mehr viel übrig.

(Foto: AP)

Wie das Sheriffbüro mitteilte, erlitten zehn Menschen Rauchvergiftungen. Über mögliche Todesopfer sei nichts bekannt. Die Ursache für das Feuer werde noch untersucht, hieß es. Zahlreiche Tiere konnten aus den Brandgebieten in Sicherheit gebracht werden, darunter 80 Enten. Ein Tierheim postete ein Video von der geglückten Rettungsaktion.

Waldbrände verursachen jedes Jahr in Kalifornien große Zerstörung an Wäldern und auch Wohngebieten. Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten. Angefacht wurden die Flammen zudem von starken Santa-Ana-Winden, die vor allem im Herbst und Winter auftreten. Insgesamt sind derzeit in dem Westküstenstaat laut Calfire rund ein Dutzend größere Brände aktiv.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen