Politik

Junge Briten europafreundlicher Brexit-Befürworter liegen vorn

Die Flaggen von Großbritannien und der Europäischen Union vor dem EU-Ratsgebäude in Brüssel.

Die Flaggen von Großbritannien und der Europäischen Union vor dem EU-Ratsgebäude in Brüssel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nur noch wenige Monate, dann stimmt Großbritannien über den Verbleib in der EU ab. Nach einer Umfrage sieht es für die Brexit-Befürworter derzeit gut aus. Viel hängt in den nächsten Wochen von den jungen Wählern ab.

Dieses Umfrageergebnis dürfte dem britischen Premierminister David Cameron nicht gefallen. Der Online-Erhebung für die Zeitung "The Observer" zufolge liegt das Lager derer, die einen Austritt Großbritanniens aus der EU befürworten, derzeit bei 43 Prozent, 39 Prozent der Befragten wollen ihr Land weiterhin in der EU sehen. Noch unentschlossen waren 18 Prozent der Wähler. Für die Umfrage wurden knapp 2000 Briten befragt.

Bei der im Juni anstehenden Volksabstimmung über den sogenannten Brexit könnten allerdings die jungen Wähler wahlentscheidend sein. Je jünger die Wahlberechtigten sind, desto größer ist die Zustimmung zur EU: In der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen sprachen sich 53 Prozent der Befragten dafür aus, dass Großbritannien in der EU bleibt, 29 Prozent waren dagegen.

Damit ist die Unterstützung eines Verbleibs Großbritanniens in der EU in der Wählergruppe am höchsten, die zugleich die geringste Wahlbeteiligung haben dürfte. Schließlich geben nur 21 Prozent der 18 bis 24-Jährigen an, sehr interessiert am EU-Referendum zu sein. In der Gruppe der Über-65-Jährigen sind es dagegen 47 Prozent. "Nicht nur sind junge Menschen weniger interessiert, sondern sie sind auch weniger bereit, wählen zu gehen", meint Katie Ghose von der Electoral Reform Society.

Die Briten stimmen am 23. Juni über den Verbleib des Königreichs in der EU ab. Die Umfragen dazu gehen immer wieder auseinander. Telefonische Erhebungen tendieren zu einem Sieg der EU-Befürworter, Online-Umfragen sehen die Lager häufig sehr viel enger beieinander.

Der britische Finanzminister George Osborne, der wie Cameron zu den entschiedenen Gegnern eines Brexit gehört, warnte vor wenigen Tagen seine Landsleute erneut vor den Folgen eines EU-Austritts. Das auf neue Rekordstände gewachsene Leistungsbilanz-Defizit des Landes zeige, dass jetzt nicht die Zeit sei, die EU zu verlassen. Angesichts des unsicheren Ausblicks für das Wirtschaftswachstum dürfe die ökonomische Sicherheit des Landes nicht durch einen EU-Austritt aufs Spiel gesetzt werden, warnte der Schatzkanzler.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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