US-Präsident verteidigt sich Brisanter Fund in Joe Bidens Garage
12.01.2023, 18:14 Uhr
Joe Biden will bei den Ermittlungen kooperieren.
(Foto: picture alliance / Consolidated News Photos)
Der Präsident der Vereinigten Staaten hat nicht nur in einem Büro, sondern auch in einer Garage geheime Dokumente gelagert - neben seiner Corvette. In einem Statement verteidigt sich Biden.
Auf der Suche nach Regierungsunterlagen sind weitere geheime Dokumente in einer Garage von US-Präsident Joe Biden aus dessen Zeit als Vize gefunden worden. Die "kleine Anzahl zusätzlicher Unterlagen" mit Verschlusssachenmarkierungen sei in einem Lager in der Garage von Bidens Haus in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware entdeckt worden, teilte das Weiße Haus mit.
Ein weiteres Dokument ist demnach in einem angrenzenden Raum zwischen gelagerten Materialien entdeckt worden. In Bidens Haus in Rehoboth Beach in Delaware seien keine Unterlagen gefunden worden. Auch in diesem Fall sei das Justizministerium sofort benachrichtigt worden. Die Suche sei abgeschlossen worden, so der Sonderberater des US-Präsidenten, Richard Sauber.
In einem Statement sagte Joe Biden, er nehme geheime Dokumente ernst. Auf die Frage, was er sich dabei gedacht habe, die Dokumente neben seiner Corvette zu lagern, antwortete der US-Präsident: "Meine Corvette befindet sich in einer abgeschlossenen Garage, okay? Also es ist nicht so, dass sie draußen auf der Straße sitzen."
Zuvor war bereits öffentlich geworden, dass Biden geheime Unterlagen aus seiner Zeit als US-Vize unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama in seinen privaten Büroräumen im Penn Biden Center in der Hauptstadt Washington aufbewahrt hatte. Diese waren beim Ausräumen des Büros im vergangenen November kurz vor den wichtigen Zwischenwahlen gefunden worden.
Bei den Unterlagen handelt es sich Berichten zufolge um mindestens zehn geheime Dokumente, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe. Biden hatte daraufhin erklärt, der Fund habe ihn "überrascht" und er wisse nicht, wer die Dokumente dorthin gebracht habe. Gleichzeitig versprach er "volle Kooperation" bei den Ermittlungen.
Noch deutlich größerer Fund bei Trump im Sommer
Die Situation ist für Biden politisch äußerst heikel, denn mit einem ähnlichen Fall hatte sein Vorgänger Donald Trump im Sommer für einen Skandal gesorgt. Das FBI durchsuchte am 8. August Trumps Privatanwesen Mar-a-Lago in Palm Beach im Bundesstaat Florida und beschlagnahmte dort insgesamt etwa 13.000 Dokumente mit fast 22.000 Seiten, darunter rund 100 Unterlagen mit Geheimvermerk aus seiner Amtszeit.
Auslöser der Durchsuchung war ein Streit Trumps mit dem Nationalarchiv, das Unterlagen von Präsidenten verwaltet. Es versuchte monatelang, von Trump Papiere aus seiner Amtszeit zu bekommen. Dadurch, dass der 76-Jährige die Papiere bei sich zu Hause lagerte, könnte er sich strafbar gemacht haben. Bei den Ermittlungen geht es auch um den Vorwurf der Behinderung der Justiz.
Quelle: ntv.de, rog/dpa