Kauf von Sprengstoff-Material Brüder sollen Terroranschlag geplant haben
25.04.2023, 14:59 Uhr Artikel anhörenIn Hamburg und Kempten nehmen Sicherheitskräfte zwei Syrer fest. Ermittlern zufolge planten sie einen islamistischen Anschlag mit einem Sprengstoffgürtel. Der ältere der beiden fiel den Behörden auf, als er verdächtige Substanzen im Internet orderte.
Wegen des Verdachts auf Planung eines Anschlags mit islamistischem Hintergrund hat die Polizei in Hamburg einen 28 Jahre alten Syrer festgenommen. Sein vier Jahre jüngerer in Kempten im Allgäu lebender Bruder soll bei den Planungen Beihilfe geleistet haben, wie Bundeskriminalamt, Landeskriminalamt und Generalstaatsanwaltschaft Hamburg mitteilten. Auch er wurde festgenommen.
Den Angaben zufolge planten die beiden Brüder einen Anschlag mit einem selbst hergestellten Sprengstoffgürtel auf zivile Ziele. Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel gebe es nicht. Der 28-Jährige sei der Hauptbeschuldigte. Er habe seit einigen Wochen über die Onlineplattform Ebay und andere Anbieter Grundstoffe zur Herstellung sprengfähigen Materials erworben. Sein Bruder in Kempten habe ihn in der Tatplanung bestärkt.
Gegen den 28-Jährigen lag bereits ein Haftbefehl des Amtsgerichts Hamburg wegen Terrorismusfinanzierung vor, wie es hieß. Mehrere Objekte in Hamburg und in Kempten seien am Vormittag durchsucht worden. Es seien umfangreiche Beweismittel, darunter auch chemische Substanzen, sichergestellt worden. An der Aktion seien 250 Polizisten beteiligt gewesen.
Medieninformationen zufolge waren bei der Durchsuchungsaktion in Kempten auch Spezialkräfte im Einsatz. Widerstand habe der 24-Jährige bei seiner Festnahme nicht geleistet. Die Ermittler stellten bei dem Einsatz unter anderem Mobiltelefone sicher.
Hamburgs Innensenator Andy Grote lobte die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden der Hansestadt mit denen des Bundes. Alle an den Ermittlungen im Vorfeld Beteiligten hätten "hochprofessionelle und erfolgreiche Arbeit" geleistet. "Der Fall zeigt erneut, wie wachsam und leistungsfähig unsere Sicherheitsbehörden sein müssen, um uns gegen extremistische Anschläge wirksam zu schützen", sagte Grote.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa