Politik

Weiter höchste Terrorwarnstufe Brüssel sucht zwei Terroristen

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(Foto: imago/ZUMA Press)

Noch immer ruht das öffentliche Leben in der belgischen Hauptstadt. Offenbar fahnden die Sicherheitskräfte nach zwei mutmaßlichen Attentätern. Einer soll Salah Abdeslam sein. Nach ihm wird seit den Paris-Anschlägen europaweit gesucht. Die Fahndungs-Schlinge scheint sich zuzuziehen.

In Brüssel sollen sich zwei gefährliche Terroristen aufhalten, die im Zusammenhang mit den verheerenden Anschlägen von Paris gesucht werden. Das sagte der Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek, Bernard Clerfayt, im belgischen Rundfunk RTBF. "Es gibt diese Gefahr. Wir haben erfahren, dass sich zwei Terroristen auf Brüsseler Territorium befinden und gefährliche Taten verüben könnten", sagte Clerfayt. Deshalb müsse man sehr wachsam bleiben.

Zuvor hatte sich bereits der belgische Innenminister Jan Jambon ähnlich geäußert. Die terroristische Gefahr werde nicht vorbei sein, wenn es gelänge, Salah Abdeslam festzusetzen, sagte Jambon dem belgischen Sender VRT. "Die Bedrohung ist größer als nur Abdeslam." Allerdings dürfe Abdeslam nicht unterschätzt werden. "Das ist nicht irgendwer. Er war in Paris, um dort den Job zu erledigen. Wir wissen nicht, warum er es nicht tat, aber er war auf eine Selbstmord-Mission vorbereitet."

Laut einer Meldung der belgischen Zeitung "Le Soir" werden seit dem frühen Morgen in internationalen Zügen aus und nach Belgien "systematische Identitätskontrollen" durchgeführt. Dabei geht es nach den Worten des belgischen Innenministers Jim Jambon nicht nur um Abdeslam. Der wird der Zeitung zufolge offenbar im Stadtteil Laeken vermutet.

Wer wohnt eigentlich wo?

Seit mehr als einer Woche fahndet die Brüsseler Polizei nach Salah Abdeslam, einem Bruder eines der Pariser Selbstmordattentäter. Abdeslam, der im Brüsseler Stadtteil Molenbeek wohnte, soll an den Anschlägen in Paris beteiligt gewesen sein und danach wieder nach Brüssel zurückgekommen sein.

Jambon forderte ein Register darüber, wer eigentlich im Stadtteil Molenbeek lebt, aus dem mehrere der Attentäter von Paris stammten. Dies sei völlig unklar, so dass derzeit Beamte von Haus zu Haus gingen und nachfragten, wer dort tatsächlich wohne. In der Wohnung eines Verdächtigen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft Waffen gefunden. Die Ermittler äußerten sich nicht dazu, welcher Art diese Waffen waren. Es seien jedoch weder Sprengstoff noch Sprengstoffgürtel entdeckt worden.

In der belgischen Hauptstadt Brüssel gilt am zweiten Tag in Folge die höchste Terrorwarnstufe. Am Nachmittag wollen die Behörden die Gefahrenlage noch einmal überprüfen. Das öffentliche Leben stand weitgehend still. An Bahnhöfen wurden Passagiere verstärkt kontrolliert, Soldaten patrouillierten. Viele Bars und Cafés sind geschlossen.

Belgiens Premierminister Charles Michel begründete die Anhebung der Terrorwarnstufe auf das höchste Niveau 4 mit den Worten, es habe Hinweise auf Anschläge an verschiedenen Orten durch mehrere Personen gegeben, etwa auf Einkaufszentren oder den öffentlichen Nahverkehr.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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