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28 Lastwagen erreichen Khartum Erstmals Hilfslieferungen im Sudan eingetroffen

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Insgesamt 28 Lastwagen mit Gesundheits- und Ernährungsbedarf für 200.000 Menschen erreichten den Süden der Hauptstadt.

Insgesamt 28 Lastwagen mit Gesundheits- und Ernährungsbedarf für 200.000 Menschen erreichten den Süden der Hauptstadt.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Im April 2023 bricht ein blutiger Bürgerkrieg zweier Militärführer im Sudan aus. In allein fünf Gebieten des Landes sind Zivilisten von einer Hungersnot betroffen. Nach 20 Monaten Krieg erreicht jetzt ein erster Hilfskonvoi die Hauptstadt.

Erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs im Sudan vor 20 Monaten ist eine Hilfslieferung für die Bevölkerung im Süden der Hauptstadt Khartum angekommen. Wie ein Freiwilligennetzwerk zur Koordinierung der Hilfen am Freitag mitteilte, trafen in der Region Dschebel Aulia insgesamt 28 Lastwagen ein. Zu dem Konvoi gehörten demnach 22 Lastwagen mit Nahrungsmitteln des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), ein Lastwagen der Organisationen "Ärzte ohne Grenzen" und "Care" sowie fünf Lastwagen mit Medikamenten des UN-Kinderhilfswerks Unicef.

Nach Angaben der Hilfsorganisationen sollen die Lieferungen dazu beitragen, den "dringenden Gesundheits- und Ernährungsbedarf von schätzungsweise 200.000 Kindern und Familien" zu decken. Dschebel Aulia ist eines der Gebiete in dem nordafrikanischen Land, das infolge des Kriegsgeschehens besonders stark von einer Hungersnot betroffen ist.

Seit Beginn des Bürgerkriegs zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz im April 2023 sind viele Regionen des Landes ohne die Zustimmung beider Parteien nicht mehr erreichbar. "Der Zugang zu dem Gebiet ist aufgrund der Konfliktdynamik praktisch abgeschnitten", sagte der Unicef-Vertreter für den Sudan, Sheldon Yett. Um zu erreichen, dass der Konvoi durchkommt, seien drei Monate lang Gespräche geführt worden.

Einem UN-Bericht zufolge ist in fünf Gebieten des Sudan bereits eine Hungersnot eingetreten. Nach Angaben des WFP könnten Teile von Khartum und des südlich gelegenen Bundesstaates Al-Dschasira ebenfalls von einer Hungersnot betroffen sein - was sich jedoch ohne zuverlässige Daten nicht bestätigen lässt.

Dennoch sind schon jetzt im ganzen Land mehr als 24,6 Millionen Menschen - etwa die Hälfte der Bevölkerung - von einer akuten Ernährungsunsicherheit betroffen. Beiden Kriegsparteien wird vorgeworfen, den Hunger als Kriegswaffe gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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