Politik

"Ich habe keine andere Wahl" Bürgermeister Klitschko würde selbst zur Waffe greifen

Klitschko sagt klar: "Ich würde kämpfen."

Klitschko sagt klar: "Ich würde kämpfen."

(Foto: imago images/Rolf Poss)

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko kennt sich mit Kämpfen aus. Allerdings bislang nur mit sportlichen. Der frühere Box-Champion ist nach dem Überfall auf sein Land nun ganz anders gefordert. Die Ukraine würde er selbst mit Waffen verteidigen, sagt der 50-Jährige.

Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, würde im Kampf gegen die russischen Invasoren auch selbst zur Waffe greifen. "Ich habe keine andere Wahl. Ich muss das tun", sagte der frühere Schwergewichtsweltmeister in der Fernsehsendung "Good Morning Britain" von ITV: "Ich würde kämpfen."

Klitschko bedrückt die schlimme Lage in seinem Heimatland. "Es tut weh. Es tut wirklich weh", sagte der ehemalige Box-Champion. Die Lage sei mehr als ernst. "Wir stehen einer der größten und stärksten Armeen der Welt gegenüber, aber wir müssen unsere Familien verteidigen, unser Land, unsere Städte."

Russland hatte am Donnerstagmorgen mit einem großen Angriff auf die Ukraine begonnen. In mehreren Städten schlugen Raketen und Artilleriegranaten ein. Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgedrungen. Luftlandetruppen nahmen einen Militärflughafen am nordwestlichen Stadtrand von Kiew ein.

Klitschko fordert "harte Sanktionen"

Der 50-Jährige ist dennoch davon überzeugt, Kiew halten zu können. "Ich glaube an die Ukraine, ich glaube an mein Land, ich glaube an meine Leute", sagte der ältere der beiden Klitschko-Brüder. Am Freitagmorgen wurden Explosionen aus der Hauptstadt gemeldet, ukrainische Regierungsvertreter sprachen von russischen Raketenangriffen. Nach Angaben von Klitschko gab es in einem Wohngebiet im Südosten der Hauptstadt mindestens drei Verletzte, darunter ein Schwerverletzter. Es sei bereits "ein blutiger Krieg. Es sind schon Ukrainer gestorben. Wir wissen nicht, wie viele".

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Klitschko forderte "harte Sanktionen gegen Russland. Für all das müssen die Russen bezahlen. Sie haben die internationalen Regeln zerstört. Die Ukraine war immer ein friedliches Land. Aber jetzt müssen wir zu den Waffen greifen und kämpfen." Dabei sei "wie im Sport" der "Zusammenhalt der Schlüssel".

Mit seinem fünf Jahre jüngeren Bruder Wladimir veröffentlichte Klitschko bei Instagram einen Video-Appell. "Dieser sinnlose Krieg wird keine Sieger hervorbringen, aber Verlierer", sagte Wladimir Klitschko und forderte zum Handeln auf: "Lasst es nicht in der Ukraine passieren, nicht in Europa oder vielleicht der Welt. Zusammen sind wir stark. Unterstützt die Ukraine."

Quelle: ntv.de, ara/sid/AFP

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