Politik

Panzer rollen in Obolon Kiew: Schwere Kämpfe nahe dem Regierungsviertel

Ukrainische Truppen postieren sich im Zentrum Kiews.

Ukrainische Truppen postieren sich im Zentrum Kiews.

(Foto: REUTERS)

Russische Truppen dringen nach Kiew ein. Es sollen Panzer rollen und Schüsse nahe dem Regierungsviertel fallen. Die Bürger sollen Molotow-Cocktails basteln und die Stadt verteidigen. Russische Soldaten fahren unter falscher Flagge und werden laut Verteidigungsministerium "eliminiert".

In einem nördlichen Bezirk der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es zu Gefechten gekommen. Auch Explosionen waren im nördlichen Stadtteil Obolon zu hören, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Menschen rannten demnach weg, um sich in Sicherheit zu bringen. Schüsse waren dem AFP-Reporter zufolge dort zu hören und bis ins Stadtzentrum auch größere Explosionen. Die Agentur AP berichtet von Schüssen aus dem Regierungsviertel.

Das ukrainische Verteidigungsministerium berichtet davon, dass russische Soldaten ihre Uniformen gewechselt haben und mit ukrainischen Fahrzeugen nach Kiew eindrangen. Sie sollen "eliminiert" worden sein. Zudem gibt es Videos, auf denen ein Panzer in Kiew zu sehen ist, der über ein fahrendes Zivilfahrzeug fährt. Ob es sich dabei um einen ukrainischen oder einen russischen Panzer handelt, ist unklar. Der Fahrer scheint verletzt zu sein, aber überlebt zu haben. Es gibt Videos, in denen zu sehen ist, wie Männer ihn aus dem völlig zerstörten Fahrzeug herauszuholen versuchen.

Das Ministerium rief die Zivilisten in dem Viertel zu den Waffen. "Wir bitten die Bürger, uns über feindliche Bewegungen zu informieren, Molotowcocktails zu werfen und die Besatzer zu neutralisieren", hieß es in einer Erklärung auf Facebook.

Panzer aus Russland treffen im Großraum Kiew ein

Die russischen Streitkräfte rücken bei ihrem Großangriff auf die Ukraine derzeit auf die Hauptstadt vor. Russland hatte am Donnerstagmorgen mit einer großen Offensive gegen den Nachbarstaat begonnen. In mehreren Städten der Ukraine schlugen Raketen oder Artilleriegranaten ein. Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden von Belarus aus bis in den Großraum Kiew vorgedrungen.

Am Freitagmorgen meldete die ukrainische Armee bereits nördlich von Kiew auch Kämpfe gegen vordringende russische Truppen. Zu Gefechten kam es demnach in den Orten Dymer, das rund 45 Kilometer nördlich von Kiew liegt, sowie Iwankiw, rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt. Dort sei "eine große Anzahl von Panzern des Feindes eingetroffen".

Später teilten die ukrainischen Streitkräfte mit, der Vormarsch der russischen Truppen sei am Fluss Teterow gestoppt worden. "Die Brücke über den Fluss wurde zerstört." Das ukrainische Militär eroberte zudem nach Angaben des Generalstabs einen Militärflugplatz in Gostomel nahe Kiew zurück.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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