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Mehr als 18 Milliarden Euro Bund erzielt Rekordeinnahmen durch CO2-Preis

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Die Stahlproduktion zählt zu den besonders CO2-intensiven Industriebereichen.

Die Stahlproduktion zählt zu den besonders CO2-intensiven Industriebereichen.

(Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Arc)

Der Emissionshandel bringt Deutschland Milliarden: Insgesamt soll aus dem Zertifikatehandel ein zweistelliger Milliarden-Betrag in den Klima- und Transformationsfonds fließen. Besonders ein Bereich bringt einen Geldregen für den Bund.

Die Einnahmen aus dem europäischen und nationalen CO2-Emissionshandel sind in Deutschland im vergangenen Jahr erneut auf einen Höchstwert gestiegen. Nach Angaben des Umweltbundesamts erhielt der Staat aus dem Zertifikatehandel 2024 rund 18 Milliarden Euro, die vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) fließen. Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2022 mit Einnahmen von 13 Milliarden Euro ist das eine Zunahme von rund 40 Prozent.

Der europäische Zertifikatehandel umfasst die Treibhausgasemissionen aus dem Energiesektor, energieintensiven Industrieanlagen sowie des innereuropäischen Luftverkehrs. Dabei wurden den Angaben zufolge im Jahr 2023 Auktionserlöse von rund 7,7 Milliarden Euro erzielt.

Damit stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent (2022: 6,8 Milliarden Euro). Maßgeblicher Treiber für die gestiegenen Gesamterlöse in Deutschland aus der Kohlenstoffdioxid-Bepreisung war das nationale Emissionshandelssystem für Wärme und Verkehr. Die Einnahmen stiegen dem Umweltbundesamt zufolge hier im Vergleich zum Vorjahr um 67 Prozent auf rund 10,7 Milliarden Euro (2022: 6,4 Milliarden Euro).

Emissionshandel "entscheidender Hebel" für Klimaziele

Der massive Anstieg bei den verkauften Zertifikaten im nationalen Handel ist laut Deutscher Emissionshandelsstelle nicht auf gestiegene Emissionen im Verkehrs- und Gebäudebereich zurückzuführen. Auf Basis vorläufiger Schätzungen gehe man für 2023 von sinkenden Emissionen gegenüber 2022 aus. Ursächlich für den Anstieg sei vielmehr der große Nachholbedarf von Unternehmen gewesen. Sie hätten nach der Entscheidung der Politik, den CO2-Preis 2023 nicht anzuheben, den Kauf ihrer Zertifikate auf 2023 verschoben. Der Festpreis lag in den Jahren 2022 und 2023 einheitlich bei 30 Euro je Zertifikat.

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Ziel des Emissionshandels ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Dabei erhalten die beteiligten Unternehmen Verschmutzungsrechte, die sogenannten Zertifikate, die ihnen den Ausstoß bestimmter Mengen des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids erlauben. "Die CO2-Bepreisung über den Emissionshandel ist ein entscheidender Hebel, um die gesetzlichen Klimaziele zu erreichen", erklärte Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts.

"In Deutschland sind bereits über 85 Prozent der Emissionen vom Emissionshandel erfasst, was maßgebliche Impulse für den klimaschonenden Umbau unserer Gesellschaft setzt", hob er hervor. Entscheidend sei nun, dass sämtliche Einnahmen aus der CO2-Bepreisung für eine "aktive sozial- und wirtschaftspolitische Flankierung der klimaneutralen Transformation" eingesetzt würden.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts

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