Politik

"Hochspekulative Berichte" Bund weist angebliche Pläne zu Nord Stream 2 zurück

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Revival für Nord Stream 2? Danach sieht es im Moment nicht aus.

Revival für Nord Stream 2? Danach sieht es im Moment nicht aus.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am Wochenende legen Berichte nahe, dass unter anderem in den USA über einen Neustart der Gaspipeline Nord Stream 2 nachgedacht wird. Mittendrin: ein deutscher Putin-Vertrauter. Der dementiert sofort. Auch die Bundesregierung gibt an, von derartigen Plänen nichts zu wissen.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit hat Spekulationen über eine mögliche Nutzung der russischen Gaspipeline Nord Stream 2 zurückgewiesen. Hebestreit betonte, dass "die Nord-Stream-2-Pipeline meines Wissens nicht zertifiziert ist und damit gar nicht genutzt werden könnte". Solch eine Zertifizierung müsse über das deutsche Bundeswirtschaftsministerium laufen. Daher würde man das Projekt "nicht gegen den Willen der Bundesregierung auf den Weg bringen", sagte Hebestreit auf der Regierungspressekonferenz in Berlin. Es gebe dazu lediglich "hochspekulative" Zeitungsberichte.

Die "Financial Times" hatte am Wochenende berichtet, dass ein ehemaliger Spion und enger Freund von Wladimir Putin mit Unterstützung von US-Investoren einen Neustart der russischen Gaspipeline Nord Stream 2 nach Europa eingefädelt habe. Matthias Warnig ist deutscher Manager und ehemaliger Chef der Nord Stream 2 AG. Demnach soll ein von den USA geführtes Investorenkonsortium die Grundzüge eines Post-Sanktionsgeschäfts mit Gazprom ausgearbeitet haben. Prominente Mitglieder der Administration von Donald Trump wüssten von der Initiative und sehen sie als Teil der Bestrebungen, die Beziehungen zu Moskau wiederherzustellen. Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, dass seit mehreren Wochen geheime Gespräche dazu geführt würden.

Warnig selbst bestreitet, mit dem vermeintlichen Vorgang etwas zu tun zu haben. Er sagte der "Financial Times", er sei "an keinen Diskussionen mit amerikanischen Politikern oder Wirtschaftsvertretern beteiligt" und fügte hinzu, dass er "in dieser Hinsicht den Regeln als von den USA sanktionierte Person" folge. Auch im Gespräch mit "Zeit Online" betonte Warnig: "Ich hatte damit nie etwas zu tun und habe damit weiterhin nichts zu tun." Und weiter: "Ich verstehe nicht, warum ich plötzlich als vermeintlicher Strippenzieher öffentlich genannt werde." Putin-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, ihm lägen keine Informationen über irgendwelche Gespräche über die Pipeline vor. Gazprom lehnte eine Stellungnahme ab.

Quelle: ntv.de, chr/fzö/DJ

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