Abzug der Truppen bis Mai 2024 Bundeswehreinsatz in Mali kostet 4,3 Milliarden Euro
25.04.2023, 10:30 Uhr
Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht im Feldlager Camp Castor zu Soldaten der Bundeswehr, die in Mali stationiert sind.
(Foto: dpa)
Seit Beginn der Friedensmission 2013 sind über 25.000 deutsche Soldatinnen und Soldaten in Mali im Einsatz, doch der größte Auslandseinsatz der Bundeswehr sorgt immer wieder für Diskussionen. Nun wird klar, was der Einsatz den Bund gekostet hat.
Der seit etwa zehn Jahren andauernde Einsatz der deutschen Bundeswehr in Mali hat den Bund einem Bericht des "Spiegels" zufolge bislang 3,5 Milliarden Euro gekostet. Weitere rund 760 Millionen Euro würden bis Mai 2024 dazukommen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr das westafrikanische Land verlassen haben.
Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Einsatz somit auf rund 4,3 Milliarden Euro, wie aus Zahlen des Verteidigungsministeriums aus einer Antwort auf eine schriftliche Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen hervorgeht. Die Summe setzt sich aus den Ausgaben für einzelne militärische und polizeiliche Missionen zusammen.
Der Einsatz im Rahmen der UN-Mission Minusma zur Friedenssicherung hat demnach mit bisher 2,7 Milliarden Euro den größten Anteil, gefolgt von der EU-Ausbildungsmission EUTM mit bisher rund 382 Millionen Euro. Die erst kürzlich bis 2025 verlängerte zivile EU-Mission Eucap Sahel Mali kostet den Bund den Zahlen zufolge 327 Millionen Euro.
Kritik an der Mission
Die Linken-Politikerin Dagdelen sagte dem Nachrichtenmagazin, die 4,3 Milliarden Euro für die Mali-Mission der Bundeswehr seien "verpulvertes Geld". Der Einsatz an der Seite der einstigen Kolonialmacht Frankreich sei "militärisch wie politisch komplett gescheitert" und habe den islamistischen Terror im Land weiter befeuert, statt ihn einzudämmen.
Den Angaben des Verteidigungsministeriums zufolge waren seit Beginn der Minusma-Mission im Jahr 2013 bis April dieses Jahres 25.308 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten im Einsatz, manche sogar mehrfach. Für die EUTM-Trainingsmission gibt das Verteidigungsministerium die Zahl von rund 6600 deutschen Soldatinnen und Soldaten an.
Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Das Land wird inzwischen von einer Militärjunta regiert, die eine engere Anbindung an Russland anstrebt und den Stabilisierungseinsatz der internationalen Truppen erschwert.
Quelle: ntv.de, loe/dpa