Politik

"Ich war einmal die Zukunft" Cameron gibt humorigen Abschied

Bei seinem letzten Auftritt vor dem englischen Parlament wirkt der scheidende britische Premier David Cameron so gelöst und gut gelaunt wie lange nicht: Der Opposition gibt er ein paar Spitzen mit - und für seine Nachfolgerin gibt's einen gut gemeinten Rat.

Mit launigen Worten hat sich Premierminister David Cameron vom britischen Parlament verabschiedet. "Ich war einmal die Zukunft", sagte er nach sechsjähriger Amtszeit unter großem Beifall der Abgeordneten. "Ich werde die Rufe der Menge vermissen, ich werde die Buhs der Opposition vermissen", fügte er zum Abschluss einer überwiegend humorigen Fragestunde hinzu.

Seiner Nachfolgerin Theresa May gab Cameron mit Blick auf die Austrittsverhandlungen Großbritanniens mit der EU einen Rat mit auf den Weg. Auch nach dem Brexit müsse das Land eine enge Anbindung an die EU suchen, empfahl der scheidende Premier. Dies sei gut für den Handel, für die künftige Zusammenarbeit mit den EU-Staaten sowie für die Sicherheit Großbritanniens. Vor allem britische Unternehmen müssten weiterhin "echten Zugang" zum EU-Binnenmarkt haben.

Den rücktritts-unwilligen Labour-Chef Jeremy Corbyn verglich Cameron mit einer Figur der Komikertruppe "Monty Python". "Er erinnert mich an die 'Ritter der Kokosnuss'", sagte Cameron. "Er wurde schon so oft getreten, aber sagt die ganze Zeit: 'Komm schon, es ist nur eine Fleischwunde!'", zitierte Cameron aus dem Monty-Python-Film in Anspielung auf Corbyns Kampf um den Parteivorsitz. In dem Film hackt König Artus dem "Schwarzen Ritter" in einer Duellszene Arme und Beine ab, doch der Ritter gibt sich nicht geschlagen.

Queen empfängt Theresa May

Cameron hatte nach dem Brexit-Referendum vom 23. Juni seinen Rücktritt angekündigt. Die bisherige Innenministerin May wird den 49-Jährigen im Laufe des Tages an der Regierungsspitze ablösen. Am späten Nachmittag wird Cameron in den Buckingham-Palast fahren und bei Königin Elizabeth II. seinen Rücktritt einreichen.

Wenig später empfängt die Queen auch May, die unmittelbar danach den Regierungssitz in der Downing Street Nr. 10 übernimmt. Als Premierministerin wird ihr die historische Aufgabe zufallen, das Ergebnis des Brexit-Referendums umzusetzen und das Land aus der EU zu führen.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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