Blogger berichten über Absetzung Chef der russischen Schwarzmeerflotte offenbar entlassen
15.02.2024, 16:02 Uhr Artikel anhören
Admiral Wiktor Sokolow bei einer Veranstaltung in Sewastopol im Oktober 2023.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Anfang Februar versenken ukrainische Marinedrohnen eine russische Korvette vor der Halbinsel Krim. Diese Woche trifft es ein Landungsschiff. Nun zieht Moskau offenbar Konsequenzen und entlässt den Kommandeur der Schwarzmeerflotte.
Der Befehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte, Admiral Wiktor Sokolow, ist nach Angaben mehrerer russischer Militärblogger seines Kommandos enthoben worden. Wie unter anderem der Telegram-Kanal Rybar und der Kriegspropagandist Roman Saponkow berichten, hat der Stabschef der Flotte, Sergej Pintschuk, das Kommando übernommen.
Das ukrainische Militär setzt die russische Schwarzmeerflotte derzeit stark unter Druck. Erst am Vortag meldete die Ukraine die Zerstörung des russischen Landungsschiffes "Caesar Kunikow". Anfang Februar sank die Raketenkorvette "Iwanowez" nach einem Drohnenangriff vor der Küste der Halbinsel Krim. Nach Angaben Kiews hat die Schwarzmeerflotte bereits knapp ein Drittel ihrer Kampfschiffe eingebüßt.
Sokolow hatte das Kommando über die Schwarzmeerflotte im September 2022 übernommen. Er löste damals Admiral Igor Ossipow ab, der laut britischen Geheimdienstangaben wegen der Versenkung des Flaggschiffs "Moskwa" durch ukrainische Marschflugkörper gefeuert worden war. Im vergangenen September behauptete das ukrainische Militär, Sokolow sei bei einem Luftangriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol ums Leben gekommen. Russische Medien zeigten aber später Aufnahmen des 61-Jährigen bei einer Lagebesprechung.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Anfang Januar angekündigt, dass sich die Ukraine in diesem Jahr auf die Ausschaltung der russischen Schwarzmeerflotte konzentrieren wolle. Schon im vergangenen Jahr gelangen Kiew spektakuläre Erfolge. Anfang August meldete die Ukraine die Beschädigung des Landungsschiffs "Olenegorski Gornjak" durch eine Seedrohne. Einen Monat später wurden bei einem Angriff auf den Hafen von Sewastopol das U-Boot "Rostow am Don" sowie das Landungsschiff "Minsk" schwer getroffen.
Ende Dezember zerstörte Kiews Luftwaffe das russische Landungsschiff "Nowotscherkassk" im Hafen von Feodossija. Die russische Schwarzmeerflotte konnte damit weitgehend aus dem Westteil des Schwarzen Meeres verdrängt werden.
Quelle: ntv.de, jpe