Politik

McCarthy will Tsai treffen China kritisiert US-Besuch von Taiwans Präsidentin

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Tsai Ing-wen will die USA besuchen - und erntet Kritik in Peking.

(Foto: REUTERS)

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Das Staatsoberhaupt Taiwans plant einen Besuch in den USA - was wenig überraschend auf scharfe Kritik in der Volksrepublik China stößt. Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses bestätigt bereits ein Treffen, und will sich nicht verbieten lassen, selbst die Insel zu besuchen.

China hat einen geplanten Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA scharf kritisiert. "China ist strikt gegen jede Art von offiziellem Kontakt zwischen den USA und Taiwan", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. China sei auch dagegen, dass "die Anführer von Taiwans Unabhängigkeitsseparatisten in die USA rennen", und dass die USA gegen ihre Ein-China-Politik verstießen.

Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, bestätigte derweil, dass er Tsai im Bundesstaat Kalifornien treffen werde. Der Politiker der oppositionellen Republikaner betonte laut der Nachrichtenagentur Bloomberg vor Journalisten, dies bedeute aber nicht, dass er nicht selbst nach Taiwan reisen könnte. "China kann mir nicht sagen, wohin ich wann gehen kann."

Der neue Vorsitzende des Repräsentantenhauses liebäugelt seit einiger Zeit mit einer möglichen Reise nach Taiwan. Ein solcher Besuch seiner Vorgängerin Nancy Pelosi hatte im vergangenen Jahr für massive Spannungen gesorgt. China hielt als Reaktion auf den Pelosi-Besuch großangelegte Militärübungen rund um die demokratisch regierte Insel ab. Im Januar hatte auch eine Delegation der FDP-Bundestagsfraktion Taiwan besucht. Deutschland unterhält keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan.

Taiwan steht unter wachsendem Druck von Peking, das die Insel als abtrünniges Gebiet betrachtet und sie wieder mit dem chinesischen Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Die Republik China, so der offizielle Name Taiwans, war allerdings nie Teil der 1949 gegründeten Volksrepublik. Bis 1971 gehörte Taiwan den Vereinten Nationen an, danach übernahm die Volksrepublik China den Sitz. Die USA erkennen Peking im Zuge der sogenannten Ein-China-Politik als alleinigen Repräsentanten Chinas an.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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