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Kampf gegen Erderwärmung China nimmt die USA mit in die Pflicht

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Chinas Ministerpräsident Li Qiang

Chinas Ministerpräsident Li Qiang

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Auch China nimmt den Kampf gegen die Erderwärmung ernst. Allerdings halten Experten Pekings Pläne weiter für unvereinbar mit den Klimazielen. Ministerpräsident Li Qiang strebt dennoch weltweit engere Kooperationen an. Deshalb trifft er sich mit dem US-Klimabeauftragten John Kerry.

Im Kampf gegen die Erderwärmung wünscht sich Chinas Ministerpräsident Li Qiang mehr Zusammenarbeit mit den USA. Daher strebt die Großmacht nicht nur eine engere Kooperation beider Länder an, sondern mit der ganzen Welt. Dies sagte Li nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur "Xinhua" bei einem Treffen mit dem US-Klimabeauftragten John Kerry in Peking.

Auch die USA seien laut Kerry dazu bereit, die Zusammenarbeit mit China in wichtigen globalen Fragen wie Klimaschutz zu verstärken. Als Schwerpunkte nannte er dabei die Reduktion der klimaschädlichen Kohleverbrennung sowie den Ausstoß des Treibhausgases Methan. China und die USA sind weltweit "Spitzenreiter" im Ausstoß von Treibhausgasen. Dabei liegen die USA im Pro-Kopf-Ausstoß deutlich vor China.

Experten kritisieren, dass China weiterhin plant, seine Emissionen erst ab 2030 schrittweise zu drosseln. Dies sei unvereinbar mit dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Schon jetzt hat sich die Erde um etwa 1,1 Grad erwärmt, in Deutschland sogar um 1,6 Grad.

Keine Klima-Gespräche mehr seit August

Die wärmsten acht Jahre, die aufgezeichnet wurden, lagen zwischen 2015 und 2022. Kerry wurde in Peking hochrangig empfangen. Während er sich zunächst mit dem chinesischen Klima-Chefunterhändler Xie Zhenhua traf, wurde er anschließend vom chinesischen Spitzendiplomaten Wang Yi und daraufhin von Premierminister Li Qiang empfangen. Wang Yi bestätigte dabei, dass der gegenseitige Austausch zuletzt unter mangelnder Kommunikation gelitten habe. Durch die Wiederaufnahme des Dialogs könne aber "für jedes Problem eine angemessene Lösung gefunden werden".

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Zunehmende Spannungen zwischen den rivalisierenden Mächten hatten China im vergangenen August dazu veranlasst, die Klima-Gespräche mit Washington vorübergehend auszusetzen. Dies geschah aus Protest gegen den Besuch der damaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan.

Die Reise Kerrys wurde als weiteres Zeichen gewertet, dass sich beide Seiten um eine Stabilisierung der Beziehungen bemühen. Die USA versuchen, den Klimadialog mit China unabhängig von anderen Streitpunkten zu führen. Doch Peking sieht das anders. Eine Zweiteilung der bilateralen Beziehungen sei unrealistisch und für Peking "inakzeptabel", hieß es am Sonntag zur Ankunft von Kerry in einem "Xinhua"-Leitartikel.

Quelle: ntv.de, psc/rts

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