"Simulierte Gefechtsübungen" China übt kurz vor Trump-Gipfel Angriff auf Taiwan
27.10.2025, 06:51 Uhr
Mehrere H-6K-Bomber sollen im Einsatz gewesen sein.
(Foto: picture alliance / CFOTO)
Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht mit einer Eroberung. Vor dem Treffen des US-Präsidenten Trump mit Chinas Staatsoberhaupt Xi verschärft sich die Sicherheitslage für die kleine Insel. US-Außenminister Rubio versucht zu beruhigen.
China hat mit einem Militärmanöver nahe Taiwan einen Angriff auf die Insel simuliert, wie staatliche chinesische Medien berichteten. Die Aktion wurde nur wenige Tage vor einem geplanten Treffen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping mit US-Präsident Donald Trump in Südkorea bekannt gegeben. Demnach übten Einheiten des Militärs Luftblockaden und Präzisionsschläge.
Mehrere strategische H-6K-Bomber seien in die Gewässer und den Luftraum um die Insel Taiwan geflogen, um "simulierte Gefechtsübungen" zu absolvieren. In einem von den Staatsmedien verbreiteten Video behauptet ein Pilot, die Küste Taiwans sei "deutlich zu erkennen". Eine Stellungnahme der Verteidigungsministerien Chinas und Taiwans lag zunächst nicht vor.
Trump und Xi wollen sich am Rande eines regionalen Gipfels in Südkorea treffen, um über ihren Handelsstreit zu beraten. US-Außenminister Marco Rubio sagte, Taiwan müsse sich über die Gespräche keine Sorgen machen. Das taiwanesische Verteidigungsministerium, das täglich über chinesische Militäraktivitäten berichtet, hatte zuletzt keine ungewöhnlichen Vorkommnisse gemeldet. Die USA haben sich zur Sicherung der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet, unterhalten aber keine formellen diplomatischen Beziehungen zu der Insel.
Die Regierung in Peking betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz und droht mit einer Eroberung. Zuletzt hatte ein hoher chinesischer Beamter eine "friedliche Wiedervereinigung" gefordert. Der taiwanesische Präsident Lai Ching-te betonte hingegen in einem Interview, Frieden müsse auf Stärke beruhen. "Wir können uns nicht der Illusion hingeben, dass eine Vereinbarung auf einem Stück Papier Frieden schaffen kann", sagte er. China lehnt Gespräche mit Lai ab und bezeichnet ihn als "Separatisten".
Quelle: ntv.de, raf/rts