Präsident Xi legt nach China will mehr "tatsächliche Kampfhandlungen" trainieren
12.04.2023, 14:52 Uhr Artikel anhören
Chinas Armee soll sich laut Xi mehr auf echte Kämpfe vorbereiten.
(Foto: AP)
Taiwan hat allen Grund, sich weiter zu sorgen. Nach einem dreitägigen Manöver, einer weiteren Entsendung von Kriegsschiffen und der Ankündigung einer Flugverbotszone macht China noch mehr Druck.
Nach dem Ende eines großangelegten Militärmanövers rund um Taiwan hat Chinas Staatschef Xi Jinping seine Streitkräfte zu einem verstärkten Training für "tatsächliche Kampfhandlungen" aufgefordert. Wie das chinesische Staatsfernsehen CCTV berichtete, sagte Xi vor dem südlichen Marinekommando der Volksbefreiungsarmee weiter, das Militär müsse "resolut Chinas territoriale Souveränität und maritime Interessen verteidigen sowie Stabilität an den Außenbereichen bewahren".
Von vergangenen Samstag bis Montag hatte die chinesische Armee in einem Großmanöver die Umzingelung der Insel und Angriffe auf dortige Ziele geübt. Auch nach Ende des Manövers sichtete Taiwan am Dienstag noch Kriegsschiffe vor seinen Küsten.
Am Mittwoch kündigte China nach taiwanischen Angaben an, am Sonntag eine 27-minütige Flugverbotszone über dem Norden der Insel einzurichten. Begründet worden sei dies mit "Weltraumaktivitäten". Demnach scheint die Flugverbotszone nicht in Zusammenhang mit den Militärübungen zu stehen. Sie solle "in überlappenden Bereichen vieler internationaler Routen" liegen, teilte das Verkehrsministerium in Taipeh mit.
Seit der politischen Spaltung zwischen Festlandchina und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Ein kürzlicher Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen hatte Peking erzürnt. Das dreitägige Großmanöver war die Antwort auf diesen Besuch, bei dem Tsai mit dem Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, zusammengetroffen war. McCarthy hat das dritthöchste Staatsamt des Landes inne.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP