Seit zwei Wochen verschwunden Chinas Verteidigungsminister wohl abgesetzt
15.09.2023, 11:13 Uhr Artikel anhören
Li Shangfu war seit März 2023 Verteidigungsminister der Volksrepublik China.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Seit rund zwei Wochen ist der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu nicht mehr öffentlich gesehen worden. Einem Bericht zufolge ist er nicht mehr im Amt. Wahrscheinlich werde gegen ihn ermittelt. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.
Der seit rund zwei Wochen nicht mehr öffentlich aufgetretene chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu ist einem westlichen Medienbericht zufolge seines Amtes enthoben worden. Das "Wall Street Journal" berichtete, Li sei in der vergangenen Woche zum Verhör abgeführt und von seinem Posten entfernt worden.
Die "Financial Times" berichtete unter Berufung auf US-Beamte, man gehe davon aus, dass gegen Li ermittelt werde. Gründe dafür wurden in beiden Berichten nicht genannt. Das chinesische Verteidigungsministerium reagierte zunächst nicht auf Anfragen zu einer Stellungnahme.
Der 65-jährige Li hat zuletzt nach Angaben von Insidern nicht an Treffen mit seinen Amtskollegen aus Vietnam und Singapur teilgenommen. Zuletzt war er am 29. August in Peking aufgetreten, als er auf einem Sicherheitsforum mit afrikanischen Ländern eine Grundsatzrede hielt.
Vor einigen Wochen hatte bereits das Verschwinden von Außenminister Qin Gang für Spekulationen gesorgt. Nachdem der 57-Jährige bei einem Gipfel in Indonesien fehlte, hatten staatliche Medien Ende Juli berichtet, sein Vorgänger Wang Yi übernehme das Amt wieder. Diplomaten haben den Vorfall als Beispiel für die Verschlossenheit der chinesischen Führung und deren Entscheidungsprozesse angeführt.
Quelle: ntv.de, lar/rts