AfD-Visionen für den Bund Chrupalla: "Diese Blaue Welle" muss in den Westen
02.09.2024, 14:17 Uhr Artikel anhören
Co-AfD-Chef Chrupalla hat schon früher von einem "Projekt 2029" gesprochen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wahlsieger in Thüringen und die zweitstärkste Kraft in Sachsen: Die AfD geht aus den Landtagswahlen in zwei ostdeutschen Bundesländern enorm gestärkt hervor. Nun will die Partei den Erfolg auf das gesamte Bundesgebiet übertragen - und blickt strategisch weit über 2025 hinaus.
AfD-Chef Tino Chrupalla hat nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen die langfristigen Ambitionen seiner Partei auch für die Bundesebene unterstrichen. "Insgesamt muss es natürlich darum gehen, dass wir irgendwann auch auf Bundesebene stärkste Kraft werden. Das ist unser Ziel. Diese blaue Welle muss vom Osten in den Westen kommen, in die alten Bundesländer", sagte Chrupalla bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Langfristig schaut die AfD auf das Wahljahr 2029 mit mehreren Landtagswahlen und der übernächsten Bundestagswahl. Chrupalla hatte früher schon von einem "Projekt 2029" gesprochen. AfD-Co-Chefin Alice Weidel forderte nach den Landtagswahlen erneut eine Neuwahl im Bund. Das sei ein Votum für die Abwahl der Ampel gewesen, sagte sie. "Und dementsprechend sollte der Kanzler Olaf Scholz die Konsequenzen ziehen und zusammen mit seinen Koalitionspartnern den Koffer packen und die Stühle räumen. Der Wähler will eine andere Politik."
Mit Blick auf die Wahlergebnisse in Sachsen sagte Chrupalla, er hätte sich zwei, drei Prozentpunkte mehr gewünscht. "Der Apfel ist vielleicht noch nicht ganz reif", fügte er hinzu. Dazu erklärte er später auf Nachfrage: "Man muss in der Politik Geduld haben, das habe ich immer gesagt, und am Ende wird man an uns nicht vorbeikommen, die Frage ist nur wann - und diese Zeit muss man abwarten." Man solle keinen grünen Apfel abreißen.
Vor dem Hintergrund der Wahlergebnisse bezeichnete Chrupalla es als "gesichert undemokratisch", dass eine Zusammenarbeit mit der AfD von anderen Parteien ausgeschlossen werde. "Wir reichen all denen die Hand, die es gut meinen mit unserem Land", sagte Chrupalla in Richtung möglicher Koalitionspartner.
Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP